Tuesday, September 04, 2007



Der Zerbrochene Dichter (Satis Shroff)

Ich war der Präsident von der Nepali Literarische Gesellschaft
Und mein Reich war ein kleines Königreich
Von Dichtern und Schriftstellern am Hang des Himalaya.
Ich machte viel Fortschritte,
Nachdem ich als Buchhalter in Seiner Majestätsregierung anfing.
Ich war Brahmane und nahm eine Chettri als Frau,
Schön wie ein Bollywood Sternchen.
Jedes mal als ich ihre Antlitz betrachtete,
Wurde meine Männlichkeit geschmeichelt.
Ach, weil sie ein Jahrzehnt jünger war als ich.
Ich fing an spät zu schreiben
Und veröffentlichte ein Gedicht.
Die Kritiker sagten meine Verse wären schlecht
Und ich bekam mehrere Abfuhren.
Durch Zufall begegnete ich einem begabten jungen Mann,
Der mein Ghostwriter wurde.

Während ich mit meinem Geschäft beschäftigt war,
Und die Zahlen hin und her schob,
Schrieb er wunderschöne Verse
Und Kurzgeschichten in meinem Name.
Meinem Ruf wuchs im Königreich.
Ich wurde hoch verehrt für meine endlose Kreativität.
Gedichtbände mit meine Name sind erschienen.
Sie wurden in literarischen Kreisen vorgelesen.
Ich wurde produktiv und Prominent.
Bis mein Ghostwriter meine schöne Frau nahm
Und verschwand.

Da war ich: Ein alter, verletzter, zerbrochener Mann,
Der im Bett lag und auf Yamaraj wartete, der Gott des Todes.
Ich bereitete mich vor um dem ewigen Schicksal
Meines Lebens zu begegnen,
Nach einer Diagnose von Leberzirrhose.
Der Raksi, Gurkha Rum und teuere schottische Scotch
Hatten mich umgebracht.

Bis zum bitteren Ende riss ich mich zusammen.



Mental Molotovs (Satis Shroff 1990)

Wenn Hoyerswerda brennt
Diskutieren sie über Asylanten.
Friedliche, Rechtbewusste Deutsche
Gehen mit Kerzen auf die Strassen.

Wenn ein Haus in Mölln brennt
Diskutieren sie ob sie Soldaten
Von den Gefahren von Somalia
zurückbringen sollen.

Bei der türkischen Beerdigung in Solingen,
Blieb der Kanzler weg.
Und vermied so das
Faule Eier und überreife Tomaten,
In seine Richtung fliegen würden.

Bei der Gerichtsverhandlung
Kommt der Skin und der Neonazi
Mit vielen Haaren auf dem Kopf.
Eine wahre Umwandlung.
Er trägt ein Zweiteiler Anzug,
Eine Krawatte um seinen Hals
Und sieht so respektabel aus.
Er schaut in die Kamera
Mit klaren, kalten, blauen Augen und
Sagt: „Ich bin unschuldig
Und ein Opfer der
Modernen Industriegesellschaft,“
Und zieht seine ursprüngliche Aussage zurück.

Die Richter sind Nachsichtig,
Und der Neo wird auf
Freien Fuß gesetzt.
Draußen gestikuliert mit seinem Mittelfinger
Und sagt: „Leck mich am Arsch!“
Als er in einem Auto wegfährt,
Und kommt wieder mit einem Molotov,
Wie ein Sphinx aus der Asche.
„Ausländer raus!
Deutschland den Deutschen!“
Das sind die Parolen
Von den neunziger Jahren
Und jetzt noch.
Die alte Schwarz und Weiß Fahne
Von dem Dritte Reich
Verursacht kein staunen mehr,
In Fußballstadien, Strassen und Kneipen.




Die Frau des Professors (Satis Shroff)

„Mein Mann ist verrückt, er spinnt,“
Sagt Frau Fleckenstein, meine Vermieterin,
Als sie die Marmor Treppe schwankend hinunter kommt.
Sie bremst ihre torkelnde Gang
Mit einem Schluckauf
Und sagt: „ Entschuldigen Sie,“
Und entlädt ihre Elend,
Unzufriedenheit,Melancholie
Und Leid.
Der Emotionsstau von vierzig Ehejahren.

Ihr Mann ist ein angesehener Intellektueller.
Ein Ehrenwürdiger Mann.
Ein Professor mit einer jungen Geliebten.
Und sie hat ihre wohlgeformte Flaschen:
Rotwein, Weißwein,
Burgunder, Tokay und Ruländer,
Schwarzwälderschnaps, Whiskey,
Kirchwasser und Feuerwasser.
Je hochprozentiger
desto besser.

Sie verteidigt sich
Sie verletzt sich
Mit Bitterkeit und Eifer.
Ihre Schönheit ist verblasst.
Einst ihre Kapital,
Jetzt ein Handikap.
Ein ledernes Haut,
Taschen unter den Augen,
Vernachlässigte blonde Haare
Und ein Spitzbauch
von abendlichen Naschereien.
Eine verfaulte Leber,
Und ein Überschuss an Zorn.
Eine Fee die eine Nörglerin
Geworden ist.

Spannung liegt in der Luft
Töpfe und Pfannen fliegen in der Luft
Furie und Frustration,
Zorn und Bösartigkeit.
Eine Ehe ist zerrüttet

Was übrig bleibt ist eine Fassade,
Von einem Professor und seiner Gattin.
Grau und grausam zueinander.
Maskierte Gesichter die sagen:
„Guten Tag,“
Wenn es innen bewölkt, stürmisch,
Hurrikanartig ist.

Sie vergeben und vergessen.
Das ist menschliche Schwäche.
„Ich ertrage mein Groll,“ sagt Milady.
Und mein Vermieter ist ein wahrer Herr.
Herr über sein Reichtum,
Frau und sein elendes Eheleben.
Ein erbarmloses, reuloses,
mitleidloses Dasein,
Im Winter ihres Lebens.

Zu alt sich scheiden zu lassen,
Zu jung um zu sterben.
Was übrig bleibt ist nur die Lüge.


Nur Sagarmatha weiß es (Satis Shroff)

Der Sherpa stapft durch die Schnee
Keucht und Kämpft
Und bereitet den Weg
Mit Fixierseil, Leitern,
Haken und Spikes vor,
Und sagt: „Folgen Sie mir, Sir.“

Letzte Saison war es ein Tiroler, ein Tokyoter
Und ein Gentleman von Vienna.
Diesmal ist es ein Sahib aus Bolognia,
Mit Gesundheitsversicherung
Und Lebensversicherung,
Bewaffnet mit Kreditkarten und Stolz,
Stürmen Sie die Himalaya Gipfeln,
Mit der Hilfe von Nepalis.

Hillary nahm Tenzings Bild auf.
Ach, die Zeiten haben sich geändert.
Für den Sahib ist es pure Eitelkeit,
Für den Sherpa krasse Existenzkampf.

Durch stürmische Wetter und der Sherpas
Können und schaffen am vorherigen Tag,
Nimmt der Sahib einen kräftigen Zug Sauerstoff,
Er denkt laut im Basislager:
„Die Sherpas können eh nicht kommunizieren,
Die sind des Schreibens und Lesens
Unkundig zu der Außenwelt.“

Der Sahib täuscht Krankheit und klettert runter.

Und macht ein Solo Klettern am nächsten Tag.
Und so wächst die Legende
Von der Sahib auf dem Gipfel.
Ein Digitalfoto geht rund um die Welt
Ohne Sherpa
Ohne Sauerstoff
Ohne Amphetamine.

War es ein faires Verhalten?
Nur Sagarmatha weiß es
Nur Sagarmatha weiß es.



Die Berge sind Menschenleer (Satis Shroff)

Wo sind die jungen Leute?
Die Männer sind in fremden Armeeen
Und dienen ausländischen Herren.

Die schönen, Gehörsamen Frauen
Sind in Bombays und Kalkuttas Bordellen verführt.

Und sie Fragen mich:
„Wo die jungen Leute sind?“

Sie gingen fort um zu überleben,
Weil eine Kälte sich im Königreich verbreitet hat.
Die Dürre, die Hungersnot,
Die Armut, die Vetterwirtschaft
Und der Feudalismus
Und der Fluch unter den Namen
Afnu manchey
und Chakari
geht.

Glossar:
Afnu manchey: Leute von dem eigenen Kasten (Vitamin B)
Chakari: Speichelleckerei, Dienstleistungen in einer feudalen Hierarchie


Der Makel (Satis Shroff)

Ich lebe in ständiger Angst
Entdeckt zu werden.
Meine Frau weiß es
Meine Tochter weiß es
Sonst niemand.
Ich fühle mich wie ein Versager,
Denn ich habe einen Makel.

Die Gründe liegen im Elternhaus,
Teilweise in der Schule.
Meine Eltern hatten keine Zeit für mich
Sie schufteten und schafften.
Vater kam oft mit einer Fahne.
Er schlug auf Mutter und uns.
Mein Lehrer verprügelte mich auch.
Ich bekam Lernprobleme.

Als Kind musste ich in den Feldern arbeiten,
Denn mein Vater war Bauer.
Ich wurde als Kind vernachlässigt.
Meine Mutter hätte mir geholfen,
Aber sie war Müde und ratlos.
Ich mogelte mich durch in der Schule,
Schaffte aber den Schulabschluss nicht.
So wuchs ich als Mann auf
Ohne Lesen,
Ohne Schreiben
Zu können.

*****
Die heilige Kühe von Kathmandu (Satis Shroff)

Heilige Kuh!
Der Bürgermeister von Kathmandu
Hat es geschafft.
Seit Jahrhundert eine Tabu
Die freie, nonchalant Kühe von Kathmandu
Wurden zusammengetrieben
Wie bei einem Rodeo von der Nepali Polizei.
War es Nandi, Shivas Stier?
Oder heilige Kühe?
„Trotzdem sind sie Rinder,“ sagte der Bürgermeister.
„Streunende Kühe sind nicht erwünscht.“

Achtundachtzig heilige Kühe
Kamen unter das Hammer
Nicht bei Sothebys
Sondern in Kathmandu.
Die Auktion brachte 64,460 Rupien.

Kühe waren Hindernisse
Für Fußgänger und Touristen in Thamel.
Kühe die Dünger lieferten,
Und andere Produkte:
Milch, Joghurt und Butter
Für den Hindus und Buddhisten in Kathmandu.
Kühe gaben Urin
Das die Hindus eifrig sammelten
Und für religiöse Zeremonien brauchten.
Kühe waren Heilig
Und wurden angebetet und verehrt
Als die Kuhmutter.

Kühe die geschenkt wurden
Und frei gesetzt von den Brahmanen und Chettris
Um sich von ihren Sünden zu befreien.
Kühe, die eine Zeichen für Gaijatra waren,
Eine achttägige Hommage an den verstorbenen.

Es war ein König, so eine Legende,
Der Befahl, dass Kühe freigesetzt sollen
Von Familien die trauerten,
In den Strassen von Kathmandu,
Lalitpur und Bhadgaon,
Um die Schmerzen von einem verstorbenen Prinz
Zu verkraften,
Und eine traurige Mutter und Königen
Zu trösten.

Die Kinder verkleideten sich
Als groteske Kühe und lustige Figuren
Und tanzten zu Nepali Musik,
Um die Königen zum lachen zu bringen
Und ihre Tränen zu wischen.



Santa Fe (Satis Shroff)

Ein deutscher Professor machte mir den Hof
Und sagte, dass ich trotzdem
Mein Kreatives Schreiben
Weitermachen dürfte,
Wenn ich ihm heiraten würde.
Ich gab ihn das Jawort,
Schenkte ihm fünf Kinder
Und hatte fürs Schreiben keine Zeit.

Ich war ewig dabei
Pampers zu wechseln,
Popos einzukremen
Für sieben Familiemitgliedern zu kochen.
Ich staubte die vielen Fenstern und Möbeln ab.
Polierte das Treppenhaus
Räumte immer die Kindersachen auf,
In einem dreistöckigen Haus.
Ich fütterte und pflegte den Kleinen,
Lobte und streichelte den Größeren.

Ich hatte plötzlich keine Zeit
Für mich und meine Belange.
Hin und wieder hatte ich eine Inspiration
Aber ich hatte keine Zeit
Und die Gedanken sind in Luft aufgelöst.
Verloren waren meine
Intellektuelle Kostbarkeiten,
Zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang.

Eine Müdigkeit fiel über mich.
Ich war froh, wenn ich einmal gut schlief.
Der Schlaf tröstete mich nach meiner Hausarbeit.
Die Familie war zu sehr mit mir.

Eines Tages habe ich mir auf den Weg
Nach Santa Fe gemacht,
Der einzige Ort wo ich mich frei fühlte.
Frei zu denken und auszusortieren
Und sie in meinem Laptop heranwachsen zu sehen.



Das göttliche in Dir (Satis Shroff)

Wenn das vertraute plötzlich Fremd wird,
Die Fremde wird vertraut.
Eine fremde Zunge und fremde Sitten,
Fremd zueinander
Ein Nepali trifft ein Schweizer Fräulein
In den Bergen von Grindelwald.

Ein fremder in ein vertrautes Landschaft,
Eine Welt voller eisige Schneehänge
Dennoch wuchs eine Wärme.

Wir hatten die gleiche Gedanken
Ohne ein gemeinsames Wort.
Die Gesten und die Mimik sagten:
Wir verstehen uns.

Namaste! Auf wiedersehen!
Auf wiedersehen! Namaste!
Wir werden uns wiedersehen.
Ich begrüße das göttliche in Dir.

*****


Mein Alptraum (Satis Shroff)

Wenn die Nacht nicht so Kalt ist,
Wenn ich im Bett bin
Träume ich von einem entfernten Land.
Ein Land wo ein König über seinen Reich regiert
Ein Land wo es noch Bauern gibt, ohne Rechte,
Die Felder bestellen, die denen nicht gehören.
Ein Land wo die Kinder arbeiten müssen,
Und keine die Zeit für Tagträumerei haben.
Wo Mädchen das Gras schneiden
Und schwere Körbe auf dem Rücken tragen.
Winzige Füße, die steilen Wege gehen.
Ein Land, wo der Vater Holz sammelt und zerstückelt,
Die schließlich nur ein Paar Rupien bringen,
Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang.
Ein Land, wo unschuldige Mädchen
Ihre rechte Hand ausstrecken,
Und werden mit Dollars belohnt.

Ein Land, wo eine Frau weiße, rote, gelbe und lila
Tabletten und Pillen sammelt,
Von den altruistischen Touristen, die vorbei laufen.
Die meisten sind weder Ärzte noch Krankenschwestern.
Dennoch verteilen Sie Pillen,
Sich ohne Gedanken zu machen über die Nebenwirkungen.
Die Nepali Frau besitzt eine Arsenal
Von potente Pharmaka.
Sie kann die fein gedruckte Hinweise nicht lesen,
Weil sie auf Deutsch, Französisch, Englisch
Oder Spanisch sind,
Die Hieroglyphen von viele ferne Grammatik.
Schwarze Buchstaben sehen aus
Wie asiatische Wasserbüffel in ihren Augen.
„Kala akshar, bhaisi barabar“ sagt die Nepali Frau.

Die Gedanken, dass sie Pillen und Tabletten
An andere Kranke Nepali Mütter oder Kinder verteilt,
Macht mir Angst.
Wie gedankenlos, diese Fremden,
Die Trekker und Bergsteiger mit Bildung,
Die medizinische Almosen geben,
Und dabei die makabere Rollen von Ärzte,
Im Schatten des Himalaya, spielen.

Glossar:
Kala: Schwarz
Akshar: Buchstaben
Bhaisi: Wasserbüffel
Barabar: ist gleich/ähnlich wie
Satis Shroff’s German Translations: Satis Shroff has translated Nepali literature  (prose and poems) by Nepali writers such as: Laxmiprasad Devkota (Muna Madan), Bhupi Sherchan, Banira Giri (Kathmandu), Bhisma Upreti, Krishna Bhakta Shrestha, Bal Krishna Sama (Ich Hasse & Auf der Suche nach Poesie), Abhi Subedi, Toya Gurung, Dorjee Tschering Lepcha (Die Ameisenkönigin & Der Spinnenmensch), Guruprasad Mainali (Der Martyrer), Krishna Bam Malla (Der Pfluger), Lekhnach Paudyal (Der Himalaya), Hridaya Singh Pradhan (Die Tränen von Ujyali), Shiva Kumer Rai (Der Preis des Fisches),Sharad Sharma (Woman:Nature), Toya Gurung (Mein Traum), Binaya Rawal (Phulmayas Dasainfest), Abhi Subedi (Am Abend mit dem Auto), Bimal Nibha (Jumla), Jiwan Acharya (Der Bildhauer & Muglin) etc. into German, a part of which can be read under the title ‘Under the Shadow of the Himalayas.’
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Muna Madan (Laxmi Prasad Devkota)

Devkotas Werk „Muna und Madan“ entstand 1936 auf. Dieses Gedicht basiert auf einer Newari-Ballade. Madan, ein Geschäftsmann will nach Lhasa (Tibet) um dort Handel zu treiben, wie es früher üblich war. Damals gab es eine richtige Newar-Kolonie von Händlern in Lhasa. Seine frisch verheiratete Frau Muna liebt ihn innig und bittet ihn, sie nicht allein in Kathmandu zu lassen, „mein Herz nicht brennen zu lassen in einem Feuer, das nie ausgemacht werden kann“. Madan macht sich sehr viele Sorgen, geht aber trotzdem weg von Muna. Bevor er geht, verlangt er ein Lächeln von Muna. Aber Muna kann „die Sonne nicht herausbringen in der Nacht und lächeln zum Abschied“. Sie hat keine Interesse für Reichtum und ist sogar bereit, ein Leben in Armut, Frieden und Liebe zu verbringen. Aber Madan muss sein Haus reparieren und muss sich um seine alte Mutter sorgen. Er geht auf diese gefährliche Reise, wird auf dem Rückweg krank und wird von seinen Händlerfreunden im Stich gelassen. Dennoch hat er Glück und wird von einem guten Tibeter gepflegt. Muna kann die lange Zeit der Trennung nicht aushalten und ist traurig und verzweifelt. Sie sieht viele schlechte Omen. Ein böser Verehrer von Muna schickt eine Nachricht von Madans Tod zu ihr. Muna stirbt an gebrochenem Herzen. Viele Jahre später kehrt Madan zurück und findet seine Geliebte schon längst tot und verschwunden und seine Mutter liegt auf dem Sterbebett. Er kann den Schmerz und das Leiden nicht verkraften und stirbt auch.


Madan verabschiedet sich um nach Tibet zu gehen:

(Muna): „Geh nicht, mein Leben, und lass mich hier allein,
Im Wald meines Herzens hast du ein unlöschbares Feuer der Sehnsucht entfacht,
Ein unstillbares Feuer der Sehnsucht hast du entfacht,
Du Stern meiner Augen, oh mein Geliebter! Wenn dieses Licht erlischt,
Was soll ich sagen? Ich würde nichts sagen, auch wenn du mich vergiftet hättest,
Geliebter, mich vergiftet!
Die Worte aus meinem Herzen, bleiben mir im Hals stecken, in meinem Hals bleiben sie stecken
Mein Herz schlägt fünfzig mal in einer Sekunde,
Wenn meine Brust aufgerissen (würde) und dir gezeigt würde,
Würden deine Gedanken vielleicht zurückkehren wenn das Bild entschleiert würde,
Ein Stück meines Herzens fällt in meine Tränen, diese Tränen sprechen nicht,
Meine tiefsten Gefühle bleiben in meinem Herzen, meine Brust zeigt sie nicht,
Meine Liebe, Tränen können nicht sprechen!“

(Madan): „Oh meine Muna, sprich nicht so, blühend im Mondlicht,
Schnell werde ich zurückkehren, warum vergisst du?
In Lhasa werde ich zwanzig Tage verweilen, und zwanzig Tage unterwegs sein,
Der Cakheva Vogel kommt an einem Tag morgens angeflogen,
Geliebte, der große Tag, an dem wir uns treffen.
Eines Mannes Entschluss ist Handeln oder Sterben,
Geliebte, leg mir mit deinen Tränen kein Hindernis auf den Weg.
Lächle, und zeige deine Zähne, die wie Kerne des Granatapfels sind,
Wenn du lächelst, kann ich Indra1 auf seinem Thron herausfordern,
Geliebte, lächele beim Abschied !“

(Muna): „Oh, mein Rama, oh mein Krishna, es wird Dschungel und Berge geben,
Die Tibeter auf den Felsen sind wie wilde Tiere, die Kühe anfallen!
Ein Lächeln beim Abschied ist wie die Sonne in der Nacht, wie kann ich dies verstehen?
Wenn du gehen musst, lass mich nicht allein, lass mich dich begleiten,
Laß mich dein Gesicht und deinen Körper beschützen mit meiner Liebe.“

(Madan): „Sprich nicht so, verstehe Muna, deine Füße sind wie Blumen,
Die Wälder sind dornig und steil, wie kann ich dich mitnehmen?
Oh Nagas Tochter, komm nicht in die Berge !
Meine einzige Mutter, das glückverheißende Licht, vergiss sie nicht zu pflegen,
Lass eine Mutter, die sechzig Winter überstanden hat, nicht alleine,
Sie möge sitzen und auf dein mondgleiches Gesicht schauen.“

(Muna): „Ihre grau gewordenen Haare, ihre müde gewordener Körper, die Liebe deiner Mutter
Haben deine Füße nicht zurückgehalten, die Schatten der Liebe konnten dich nicht aufhalten,
Mein Herr, die Liebe deiner Mutter.
In ein wildes Land gehen, gekleidet wie ein Händler, Gefahren ausgesetzt,
Was soll gewonnen werden, Herr ! Du verlässt sie und gehst nach Lhasa?
Taschen voller Gold,( sind) Hände voller Schmutz, was bringt so ein Reichtum?
Besser ist es Brennnessel und Salat zu essen mit zufriedenem Herzen,
Oh meine Geliebte, mit einem reichen Herzen !“

Madan): „Geliebte, deine Worte treffen mich ins Herz,
Was willst du machen, Muna ? Dieser Atem stockt vor jenem sündhaften Reichtum,
Mit ein paar Schluck Milch würde ich Mutters Kehle erfrischen,
Ihre Wünsche nach eine Herberge und einem Brunnen erfüllen,
Diese Arme würde ich schmücken mit Reifen aus schwerem Gold,
Das Fundament des Hauses, baufällig durch Schulden, würde ich verstärken.
Diese Hoffnung entstand in meinem Herzen und verschwand wieder
Ich habe meine Füße jetzt gehoben, meine Wünsche gehoben,
Gott ist oben, mein Herz ist meine Begleiter, Ich werde diesen Fluss überqueren,
Falls ein Gefühl mir gesellen sollte, obwohl ich mich richtig verhalte, werde ich auf dem Weg sterben,
Außerhalb von dieser Erde, im Himmel, Liebste, werden wir uns wieder treffen.

(Muna): „Oh mein Krishna, sprich nicht und binde nicht den Knoten im Herzen noch enger,
In meinem Geist male ich ein Bild von deinem kostbaren Gesicht,
Wende dich nicht ab, Liebster ! Verstecke nicht die Tränen, die deine Augen füllen,
Die Mädchen von Lhasa, mit blitzenden Augen, aus Gold geschmiedet,
Ihre Sprache wie die einer Nachtigall, mit Rosen die auf ihren Wangen blühen,
Lass sie alle spielen, lass sie alle tanzen auf den Bergen und Wiesen,
Falls du mich vergisst, diese Tränen werden dich beunruhigen, sage ich ängstlich.
Mach dich auf die Reise, lass dunkel werden in Haus und Stadt,
Ich habe keine Kraft mehr zu weinen, ich habe Tränen vergossen vor dir“.
In der Dunkelheit brennen die Erinnerungen wenn es blitzt,
Ein Regen von kühlen Tränen wird vor den Augen der Sorgenvollen fallen.

Muna allein

Muna allein, wunderschön, blühend wie eine Lotusblume,
Sich offenbart wie der Mond, der die silberne Wolkenkante berührt,
Wenn sie ihre zarten Lippen öffnete zum Lächeln, regnete es Perlen,
Sie welkte wie eine Blume in Winter (Pus), und Tränen flossen aus ihren Augen
Sie trocknete ihren große Augen und kümmerte sich um ihre Schwiegermutter,
Wenn sie schlief in ihrem Kämmerlein war ihre Kissen durchnässt von tausend Sorgen.
Lang (waren) die Tage, lang die Nächte, traurig die Tage,
Ob dunkle Nächte oder helle, der Mond selbst war traurig,
Muna am Fenster, ein glitzernder Stern, ihre Liebster ist in Lhasa,
Tränen in ihren Augen, Munas Herz war zerfressen von Sorge,
Es war als ob ein dünner Nieselschauer in ihrer Stimme wäre.
Ein Lied stieg empor in der Stille, als ob die Sehnsucht selbst gesprochen hätte.
Ihre Träume waren kostbar für ihre Augen, Tausende von Sorgen erreichten sie nicht,
Wenn sie ihn im Traum sah, fiel es ihr schwer aufzustehen.
Sie weinte, da sie noch lebte, auch im Traum,
Tag für Tag welkt sie dahin wie eine Rose.
Sie versteckt ihre Trauer in ihrem Herzen, verbirgt sie in Schweigsamkeit:
Ein Vogel versteckt mit seinen Federn den Pfeil, der sein Herz durchbohrt,
Das Ende des Tages wird hell im Schein einer Lampe.
Die Schönheit einer welkenden Blumen wächst, wenn der Herbst nahe ist.
Die dunkeln Ränder der Wolken sind silbern, und der Mond ist noch heller,
Sein Gesicht beim Abschiednehmen leuchtet auf in ihrem Herzen, das Licht der Traurigkeit,
Tränen von Tautropfen fallen auf Blumen, Regenwasser vom Himmel,
Sternenlicht, Tränen der Nacht, tropfen auf die Erde.
Die süßen Wurzeln der schönen Rose werden zur Nahrung von Würmern
Eine Blume, die in der Stadt blüht, wird Opfer eines Bösen,
Die Hand eines Menschen füllt Schmutz in reines Wasser
Menschen säen Dornen in den Weg der Menschen.
Wunderschön, unsere Muna, sitzend an ihrem Fenster
Ein Stadtgauner, ein Taugenichts, sah sie, sie bewegte sich wie ein Nymphe,
Machte eine Lampe für die Göttin Bhavani.
Ihre runden Backen, ihre Ohrläppchen, ihre lockigen Haare,
Bei dieser plötzlichen Erscheinung stand er auf, verlor seinen Verstand,
Und ging weg, einmal hierhin, einmal dorthin.

Du siehst die Rose ist schön, Bruder berühre sie nicht!
Er sah sie mit Verlangen, er war verzaubert, werde kein Wilder!
Die Dinge der Schöpfung sind schöne Edelsteine für unsere Blicke,
Berühre und töte nicht die Blume, die Gottes Lächeln bekommen hat.

Madan ist auf dem Heimweg an Cholera erkrankt

„Lasst mich nicht im Wald allein, meine Freunde,
Zur sündigen Beute von Krähen und Geiern,
Meine alte Mutter daheim! Wird die alte Frau sterben?
Meine Muna, gleich wie der Mond, wird sie zu Tode geschlagen?
Oh meine Freunde, O meine Brüder, ich werde jetzt nicht sterben,
Ich werde den Tod bekämpfen, ich werde aufstehen, ich will nicht im Wald sterben,
Mein Hals ist trocken, meine Brust brennt, trocknet meine Tränen,
Noch habe ich Atem, noch habe ich Hoffnung, versteht meinen Schmerz,
Meine alte Mutter wird euch segnen, rettet mich!
Es ist Pflicht eines Menschen, die Tränen des anderen zu wischen.“

Was willst du tun, Bruder? Unser Heim ist weit entfernt von diesem Dschungelweg,
Warten wir bis du geheilt bist von dieser Cholera, wird uns Unglück bringen,
In diesem Wald gibt es keine Heilkräuter,
Verweile hier und denke an Gott,
Alle müssen gehen, ihre Haus und Heim verlassen,
Wenn du in deiner letzten Stunde an Gott denkst, wirst du sicher gerettet werden.“

Gestützt auf seine Arme, erhob sich Madan, (er sah), seine Freunde waren gegangen,
Im Westen hatten sich die Augen des Tages blutrot gefärbt,
Eine fahle Dämmerung kam über den Wald, sogar der Wind schlief ein,
Die Vögel hörten auf zu singen, die Kälte befiel ihn
Ein trauriger Zustand, erbarmungslos die Berge und Wälder,
Die Sterne, die ganze Welt erschien grausam, grausame Trostlosigkeit.
Er drehte sich langsam auf dem Gras, dann seufzte er,
Ein Bild von Zuhause kam in sein Gedächtnis, klarer als je zuvor,
‚Oh meine Mutter, denk an mich!
Oh meine Muna, denk an mich!
Gott, Gott, in diesem Wald bist Du meine einziger Freund,
(Von) oben siehst du die steinharten Herzen der Menschen.

Wo wird jene Feuerflamme sein? Hat der Wald Feuer gefangen?
Ist ein Waldbrand entstanden, um diesen sterbenden Menschen noch mehr zu zerstören?
Ein Man näherte sich, er trug eine Fackel,
War es ein Räuber, war es ein Geist oder eine böser Waldgeist?

Sein Atem hing an einem Faden, sollte er hoffen, sollte er fürchten?
Schließlich erreicht die Fackel sein Gesicht.
Ein Tibeter schaute, wer da weinte, er sah den kranken Mann,
Er sagt liebevoll, “Deine Freunde sind treulos,
Mein Haus ist in der Nähe, nur ein wenig (kos) entfernt, du wirst nicht sterben,
Ich werde dich tragen, ist dir das recht? Mir macht es nichts aus.“

Der arme Madan berührte die Füße des Tibeters and sagte,
„Oh mein Herr, mein tibetischer Bruder! Was für wunderbare Worte!
Daheim ist meine alte Mutter, ihre Haare sind grau,
Daheim ist meine Frau, die wie eine Lampe leuchtet,
Rette mich jetzt und Gott wird zuschauen,
Wer den Menschen hilft, wird bestimmt in den Himmel kommen.
Ich, aus der Kaste der Krieger, berühre deine Füße, ich tue es nicht widerwillig,
Ein Mensch ist ein Mensch durch die Größe seines Herzens, nicht durch seine Kaste“.

Der Tibeter trug ihn zu seinem Haus und legte ihn auf ein Tuch aus Wolle,
Er gab ihm ein paar Schluck Wasser und verwöhnte ihn liebevoll,
Er suchte und brachte eine Heilkraut, zerdrückte es und gab ihm zu trinken,
Mit Yakmilch machte er ihn wieder stark.

Madan verabschiedet sich von dem Tibeter

Madan dreht sich um und schaut nach dem Hof der Tibeter:
„Was für schöne Kinder, was für schöne junge Tiere, so im Spiel vertieft!“
Nachdem er zugeschaut hatte, wandte Madan sich dem Tibeter zu und
Seine Lippen offenbarten verborgene Wünsche seines Herzens:
„Grün sind die Hügel, die Blumen blühen in den Wäldern,
In meinem Herz denke ich an mein Heim in der Ferne, lieber Bruder.
Die Knospen müssen aufgebrochen sein, zart und duftend
Der Pflaumenbaum muss sich des Frühlings erfreuen,
Ein zartes Grün wird in den Wäldern erwacht sein!

Das kleine Haus in jenem Land, es strahlt in meiner Erinnerung
Meine Tränen sind der Tribut für jene Erinnerung
Meine Mutter, Mond der Berge, muss sich an mich erinnern,
Ich verweile weit entfernt an diesem Waldesrand, bringe Tränen in jenes Haus.
Du hast ewige Verdienste erworben, ich kann (es dir) nicht zurückzahlen,
Du hast mir das Geschenk des Lebens gegeben, ich kann (es dir) nicht zurückzahlen,
Ich stehe immer in deiner Schuld, kann es dir nicht zurückzahlen.
Zwei schmutzige Taschen mit Gold habe ich im Wald vergraben,
Eine ist für dich, eine ist für mich, gerecht verteilt für deinen Verdienst,
Nimm es, verabschiede mich, ich gehe nach Hause,
Während ich weitergehe, erinnere ich mich immer an Deine Barmherzigkeit.“

Der Tibeter sagt, “Was kann ich mit reinem Gold anfangen?
Gold wächst nicht, wenn du es pflanzt, oder? Was kann ich mit Gold machen?
Kann ich es pflanzen und essen durch deine Liebenswürdigkeit?
Meine Kinder, Söhne und Töchter, sind verlassen worden von ihrer Mutter,
Was nützt Gold, Vermögen, wenn das Schicksal sie uns weggenommen hat?
Diese Kinder können nicht Gold essen, sie tragen keinen Schmuck,
Meine Gattin ist im Himmel, die Wolken sind ihr einziger Schmuck.“
Der Tibeter sagt: „Diese Gelegenheit zu bekommen, Verdienste zu sammeln, war eine Chance“
Es war ein Glück, die Tugend der Hilfsbereitschaft zu üben.
Für meine Wohltat nehme ich nichts, behalte mich in Erinnerung, während du gehst.
Ich pflüge selbst, ich ernähre mich selbst, nichts wird mir geschenkt.
Was würdest du mir geben? Was werde ich nehmen? Ich bettle nicht.
Denk an meine Name (Changbas) während du gehst, erzähle über mich daheim,
Schicke den Segen der alten Frau für diese Kinder.“
Weinend brach er vom Waldrand auf, unwissend und ungebildet
In jenem Tibeter erinnerte er sich der Quelle des guten Herzens,
Weinend ging Madan in Richtung Heimat.

Madans Mutter stirbt

Madans Mutter, ihre Haare weiß, liegt im Bett,
Mond der Berge, wartend in Traurigkeit auf ihre letzten Tag.
Die Lampe dieses Hauses, das Öl verbraucht, sich verzehrend,
Flackerndes Licht, die Dunkelheit drohte zu kommen.
Sie sieht das Gesicht ihres Sohnes, und ruft (nach) Gott
Für ihren Sohn, ihres Herzens Herz, (ruft) sie nach Gott.
Eine Brise vom Fenster streicht über ihre weißen Haare und geht vorüber
Haucht Mutters Herz in Richtung Lhasa.
Keine Tränen in ihren Augen, erfüllt mit Frieden
Der Glanz des Endes kommt um die Abenddämmerung zu erhellen,
Die treibende Kraft ihres Lebens, ihr Garant gegen den Tod: Ihr Sohn ist weit weg,
Sein Gesicht zu sehen bevor sie stirbt, ist ihr Herzenswunsch,
Heiß von Fieber, ihr schmale Hand brennt mit Sehnsucht,
Sie hält liebevoll die Hand ihrer weinenden Schwiegertochter,
Tätschelt ihre weiche Hand und sagt, “O meine Schwiegertochter,
Jetzt ist die Zeit gekommen, ich muss diese Welt verlassen2,
Warum Weinen, weine nicht Schwiegertochter !

Alle müssen diesen Weg nehmen, mein Kind, der Reiche und der Fakir
Erde vermischt sich mit Erde an den Ufern des Leidens,
Erdulde dies, sei nicht gefangen in der Schlinge des Schmerzes,
Sei Fromm, denn Hingebung erbringt Erleuchtung auf dem letzten Weg!
Ich habe die Blumengärten der Erde blühen und verwelken gesehen,
In Traurigkeit, liebe Schwiegertochter, habe ich Gott erkannt !
Die Samen, die auf der Erde gesät werden, tragen Früchte im Himmel,
Was ich gegeben habe, nehme ich mit mir, was geht mit?
Der Reichtum, den du in einem Traum erwirbst, bleibet in deinen Händen, wenn du erwachst.
Ich nehme Abschied von allen, Madan ist nicht gekommen.
„Meine Augen haben ihn heute nicht gesehen, bevor sie sich schlossen,
Ich bin gestorben,“ sag dies zu Madan.
Die alte Frau, die ihrem Ende entgegen ging sagte: „Weine nicht zu sehr“

Madan kehrt Heim

Munas Worte waren wie Geschosse, erinnert sich Madan,
Wie süß hat sie mich getadelt, „ Was kannst du machen mit Reichtum?“
Ihre nektargleichen Worte trafen mich bis ins Mark und durchbohrten mein Herz,
„Besser ist es mit glücklichem Herzen Salat und Brennnessel zu verzehren“,
Jetzt hat Gott dies ermöglicht mit Reichtum
Ein Vorhang hat mich zugedeckt, ein Vorhang hat mir meinen Weg versperrt, oh Schwester!
Ich werde nicht weinen, ich werde morgen gehen und sie treffen,
Lüfte den Vorhang, O Schicksal (Gott), und du wirst schnell gesegnet.

Madan fiel auf die Erde und wurde schlapp vor Traurigkeit.
Der Arzt3 kam, hielt ihn am Handgelenk und fühlte seinen Puls:
Was ist Medizin für einen der krank ist am Herzen?
Probleme mit Husten und Schleim, sagt der Arzt,
Ohren, die Worte von anderen nicht hören, hören diese
Madan sagt ihm „Lies die Bücher über die Heilkunde, blättere die Susruta durch‚
Wo ist die Qual des Herzens, erzähle es mir?
Die Krankheit, die meinen Körper quält, ist, am Leben zu sein: Vertreibe diese Krankheit!
Die Erinnerung macht mich unruhig, ich habe Durst nach dem Anblick von Muna (Darshan)4
Meine Augen starren in die Weite, ich werde verbrannt durch eine Brise,
Mein Gehirn dreht sich wie ein Wirbelwind, mein Herz schmerzt mich,
All meine Symptome sind in meinem Herzen, versteckt von der Außenwelt.“

Der Arzt schaute, der Arzt verstand, jener Arzt kam nie (mehr).
Was auch das Herzleiden sein mochte, ein Mittel dagegen wurde nicht gefunden.
Tag für Tag wurde es mit dem armen Madan noch schlimmer,
Er war bei Bewusstsein wie zuvor, seine Sprache war klar.
„Oh, meine Schwester, führe diesen Haushalt,
Erfülle Mutters Wunsch nach eine Herberge5 und einem Brunnen,
Muna kümmert sich um unsere einsame Mutter, hoch oben;
Möge keine andere einsame Mutter vernachlässigt werden,
Mach den Knoten6 an meinem Kleid auf, gib mir einen Schluck Gangeswasser7,
Es gibt keine Medikamente, meine Schwester, für ein gebrochenes8 Herz!“
Die Wolken rissen auf, der Mond lächelte schön am Himmel,
Begleitet von den Sternen, schaute der Mond durch das Fenster,
Die Wolken zogen sich zusammen, Madan schlief für immer,
Am nächsten Tag war es wieder klar, und die Sonne ging auf.

Habt ihr den Staub aus eueren Augen gewischt, Bruder und Schwester?
Wir müssen diese Welt verstehen und nicht Feiglinge sein.
Schauen wir der Welt ins Gesicht, reißen wir uns zusammen,
Lasst unsere Flügel zum Himmel schwingen, während wir auf dieser Erde leben.
Wenn das Leben nur Essen und Trinken wäre, Herr, was wäre das Leben?
Wenn der Mensch keine Hoffnung hätte auf ein Leben danach, Herr, was wäre der Mensch?
Solange wir auf der Erde leben, schauen wir zum Himmel,
Klage nicht, wenn du nach unten auf der Erde schaust!
Der Geist ist die Lampe, der Körper das Opfer, und der Himmel die Belohnung9.
Unsere Taten10 sind unsere Gottesverehrung, so sagt Laxmiprasad11, der Dichter.


Devkota, Lakshmiprasad:Muna Madan Sajha Prakashan, Kathmandu
e-mail:sajhap@wlink.com.np

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Satis Shroff ist Journalist und Schriftsteller. Schule in Darjeelings North Point, Studium der Zoologie und Botanik an der Tribhuvan Universität (Kathmandu). Danach Tätigkeit als Lehrer der Naturwissenschaften an einer englischen Schule in Kathmandu und später Features Editor (The Rising Nepal). Verfasser der „Sprachkunde Nepals“ (Horlemann Verlag) und Veröffentlichungen in: The Christian Science Monitor, epd-Entwicklungspolitik, Nepal Information (Köln), Himal Asia, The Rising Nepal, The Independent, Nelles „Nepal“, Nepal: Myths & Realities (Book Faith India) und schreibt regelmäßif für The American ChronicleSyndikate von 21 US Zeitungen. Er studierte Creative Writing (bei Prof. Bruce Dobler, Universität Pittsburgh), und Writers Bureau (Manchester). Er ist Dozent in Basel (Schweiz). Preisträger des DAAD-Preis.
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Woman: Nature (Sharad Sharma)

Die Frau, der Anfang von Schöpfung,
Eine Schöpfung bei sich, nicht eine tugendvolle Gattin!
Kann nicht in die vier Wände eingesperrt werden,
Sie, die das ganze Natur verkörpert!

Sie kann nicht nur eine Ehefrau sein,
Diese verehrte von ihre Lieblinge.
Sie ist der Inbegriff von macht,
Sie ist die Heimat von elterliche Liebe.

Sie hat Flügeln von Gefühle,
Die in den Himmel fliegen,
Und herzliche Umarmungen/Liebkosungen von der Liebe,
Die ins Herzen eindringen.

Sie ist ihre eigene Reichtum,
Ihre eigene Herrin, Sie!
Sie kann nicht irgendwo gefesselt werden,
Eine Wolke der Freiheit ist Sie!

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Mein Traum (Toya Gurung)

Mein Traum
Ein Traum davon einmal
In meiner Mutterleib getragen zu werden.
Ein Traum von Geburt und Rituale
Und dann von watscheln (toddling) und lispeln.
Ein Traum davon über einen Prinz
Geträumt zu haben,
Und Schamgefühle über mich selbst.
Ein Traum von eine heimliche Hochzeit
In einem Tempel.

Mein Traum
Ein Traum von Patronen,
Gezielt an einem unschuldigen Brust.
Ein Traum davon, lebend auf dem Boden
Hingeschmissen zu werden.
Und gezwungen zu werden,
Das letzte gute Henkersmalzeit zu genießen.

Ein Traum (davon) erhängt zu werden
Lebendig von einem Baum
Und gestochen zu werden,
Von eine Bajonette.
Mein Traum
Ich weiß es nicht warum,
Verfolgt zu werden von der
Vergangenheit,
Gegenwart
Und Zukunft.

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Phulmayas Dasainfest (Binaya Rawal)

Ich fragte Phulmaya
Als ich sie letztes Jahr in Mugling traf:
„Wie hast Du den Dasainfest dieses Jahr verbracht?“

Mit eine traurige Stimme erwiderte sie:
„Ich konnte meine Wünsche nicht erfüllen,
Schöne Kleider dieses Jahr zu tragen, Bruder,
Aber ich aß viele Pokhrelireis,
Leckere Currysauce (aber ohne Fleisch).“

Sie sagte sofort:
„Dieses Jahr lud mich der Bruder von Auswärts
Zum Curryreis,
Gab mir schöne Kleider zu tragen,
Schenkte mir ein wenig Juwelen auch.
Ich hatte eine großartige Dasainfest.

Dieses Jahr kam ich in Bombay an.
Als ich spazieren ging in Bombay
Winkte jemand von weitem.
Das Gesicht kam mir bekannt vor,
Ich kam näher und plötzlich rief meine Name:
„Phulmaya!“

Weinend sagte Phulmaya:
„Bruder, warum fragtest Du nicht,
Wie Du den Dasainfest diesmal verbracht hast?“

*****

Am Abend mit dem Auto (Abhi Subedi)

Die Stadt hebt ein Mund
Um Thamels Verkehr
Neben der königliche Palast,
Und hupt und ruft
Die Abenddämmerung,
In eine chaotischen Mannier.

Vögel
Singen nicht mehr in Chorus
In diese Bäume
Verpflanzt am Asphalt.

Der Palast hat eine Geschichte,
Mit federnen Himmel (feathery sky)
Übergossen mit Düngemittel
Über die Arsenale.

Königliche Wappen
Mit trockene Vogelmist
Getragen von Generäle,
Die Faul gegen eine Kater kämpfen.

Wie oft
Habe ich die Geschichte
Aus all diese ausgeringt?
Am Abend fährt ein Auto vorbei
Auf einem Autofenster
Rastet der Arm einer Frau:
Voller Handreifen.

Abend
In Thamel steht nebenan
In der Nation bricht der Tumult aus.

*****

Jumla (Bimal Nibha)

Der Traum ist verloren.
Nirgendwo gibt es Licht.
Warst Du in eine Siedlung,
Die von der Dunkelheit verschluckt war?

Die nackte Berge
Stehen wie kriminellen,
Die keine Nahrung mehr zu geben haben.
Was auch dort ist,
Das unertragbares (barren) Land
Streckt überall.

Die Herzen von Männern schlagen
In den Rippen von Schafe und Kühe,
Zwei kalte Hände,
Die verlangen nach Berührung haben,
Bewegen sich unendlich.

Den Dörfern berührend,
Fließt ein Fluss,
Wo große und kleine runde Steine
Miteinander stoßen.
Aber das verursacht kein Lärm.
Ist Jumla ruhig?

Das Aussehen von Brot hat sich geändert.
Der Geschmack von Hunger ist Bitter geworden.
Und die Leere im Inneren des Magens,
Hat sich übergeben und ist raus gekommen.

Dieses Jahr ist es sehr kalt.
Der Schweiß fließt,
Und der Körper des Mensch,
Der neben das Feuer steht,
Glüht wie Kupfer.

Der Saison ist unvorhersehbar in Jumla.
Plötzlich beginnen die Wälder zu pfeifen.
Hast Du den Pinienzweigen betrachtet,
Der wie eine (scaffold) schwebt?

*****

Der Bildhauer (Jiwan Acharya 1960-1991)

Ich lief um viele Statuen herum
Meisterlich gemachte Kunstwerke.
Ich lobe die Hände und suche
Das Hirn, der Körper.
In anderen Worten, der Künstler.

Eine Statue regt sich! (bewegt)
Ich bin erstaunt.
Diese Werke der Kunst
Sind nicht nur schön,
Sie sind auch lebendig!

Schau!
Die Statue fängt an zu sprechen
Von der Menge:
„Lieber Herr, bitte kauf mich zuerst!
Ich verhungere!“

*****

Munglin (Jiwan Acharya)

Als Munglin mich zum Abendmahl heranzog,
Als ob ich ihre Gatte wäre,
Sagte sie, dass sie mir ein Lächeln schenken wurde.
Sie ließ mich im Haus warten,
Und sagte zu einem anderen Mann auf der Strasse,
Dass sie ihm den selben Lächeln servieren wurde.

*****

Saturday, August 18, 2007

THE AGONY OF WAR (Satis Shroff)

Once upon a time there was a seventeen year old boy
Who lived in the Polish city of Danzig.
He was ordered to join the Waffen-SS,
Hitler’s elite division.
Oh, what an honour for a seventeen year old,
Almost a privilege to join the Waffen-SS.
The boy said, “Wir wurden von früh bis spät
Geschliffen und sollten
Zur Sau gemacht werden.”

A Russian grenade shrapnel brought his role
In the war to an abrupt end.
That was on April 20, 1945.
In the same evening,
He was brought to Meissen,
Where he came to know about his Vaterland’s defeat.
The war was lost long ago.
He realised how an ordinary soldier
Became helpless after being used as a tool in the war,
Following orders that didn’t demand heroism
In the brutal reality of war.

It was a streak of luck,
And his inability to ride a bicycle,
That saved his skin
At the Russian-held village of Niederlausitz.
His comrades rode the bicycle,
And he was obliged to give them fire-support
With a maschine-gun.
His seven comrades and the officer
Were slain by the Russians.
The only survivor was a boy
Of seventeen.
He abandoned his light maschine-gun,
And left the house of the bicycle-seller,
Through the backyard garden
With its creaky gate.

What were the chances in the days of the Third Reich
For a 17 year old boy named Günter Grass
To understand the world?
The BBC was a feindliche radio,
And Goebbels’ propaganda maschinery
Was in full swing.
There was no time to reflect in those days.
Fürcht und Elend im Dritten Reich,
Wrote Bertold Brecht later.
Why did he wait till he was almost eighty?
Why did he torment his soul all these years?
Why didn’t he tell the bitter truth,
About his tragi-comical role in the war
With the Waffen-SS?
He was a Hitlerjunge,
A young Nazi.
Faithful till the end.
A boy who was seduced by the Waffen-SS.
His excuse:
„Ich habe mich verführen lassen.“

The reality of the war brought
Endless death and suffering.
He felt the fear in his bones,
His eyes were opened at last.

Günter Grass is a figure,
You think you know well.
Yet he’s aloof
And you hardly know him,
This literary titan.
He breathes literature
And political engagement.
In his new book:
Beim Häuten der Zwiebeln
He confides he has lived from page to page,
And from book to book.

Is he a Dr. Jekyll and Mr. Hyde?
Doctor Faustus and Mephistopheles,
In the same breast?
Grass belongs to us,
For he has spent the time with us.
It was his personal weakness
Not to tell earlier.
He’s a playwright, director and actor
Of his own creativeness,
And tells his own tale.
His characters Oskar and Mahlke weren’t holy Joes.
It was his way of indirectly showing
What went inside him.
Ach, his true confession took time.
It was like peeling an onion with tears,
One layer after the other.
Better late than never.
THE CHARMS OF SPOKEN ENGLISH (Satis Shroff, Freiburg)



Whether you hear Radio Nepal, the BBC, CNN or the Voice of America, there’s no such thing as ‘correct spoken English’. There is no standard as such, even though the Queen’s English is regarded as a measuring yard. As George Bernard Shaw said, ‘No two British subjects speak exactly alike.’ Whether you have a Cambridge, Oxford, Cockney, provincial or colonial dialect is immaterial. You don’t have to be shamed of it. A Freiburger Badische slant is just as good as a Texan drawl.

Being understood is the point. You try to express, not impress. You speak presentably. There are naturally circles wherein your choice of words should stamp you as a cultivated person as distinguished from an ignorant one. That is where either one puts one’s best foot forward and throws in all the rules of rhetoric and the performing arts and makes a show of it, or perhaps makes a fool out of oneself. But that’s another matter.

It all depends upon whether you’re from Ireland, Scotland, Wales, the British Commonwealth or some other Anglo-American area. Or even Kathmandu or Timbuktu. Take these two German friends of mine, Moni and Yogi Rudolph, who visited Nepal sometime ago. Moni’s an English teacher who now works in a bookstore in Kenzingen, whereas Yogi is a trained-geologist. When they came in contact with Nepalese people in the countryside during their Jomsom trek or even in Kathmandu, Moni put on her best accent with the result that the people didn’t understand her at all. Yogi, however, with no English background, spoke Ginglish (German-English) with the verb always at the end of the sentence, in a slow soft-spoken manner and always managed to get his message across.

And that’s the point. You have to adapt yourself every time to the person you’re speaking with, not only in your choice of words and expressions, but also pronunciations. With an academician you could afford to adopt an elaborate style, letting your fantasy run, dashing out warmed-up idiomatic and current expressions and bombastic words with a bit of Latin and French thrown in. But when you’re talking to a simple, honest-to-God farmer or Sherpa along the trail, you have to switch into a simple, restricted language, without jargon. And yet there are people who go through life without having understood this simple rule.

A foreign student from India at the local Freiburger Goethe Institute once asked an American girl: ‘Vat is the medium auf instrukshun in yer kuntry?’ The baffled American student’s eyebrows shot up like a pair of boomerangs and her mouth opened. She hadn’t understood a word. One must admit that it does take quite sometime before you can train your ears to a new accent or a new dialect. The Indian student had asked: ‘What-is-the-medium-of-instruction-in-your-country?’. It must have sounded like a sack of potatoes being unloaded on a wooden floor. The student meant to say, ‘In which language do you teach in the USA?’ Some features of English as spoken in the Indian subcontinent are: ‘Arre baba, he be God. Or Vat-are-you-doing? Salman Rushdie’s writings are replete with such gems. Most travellers to the subcontinent are confronted with the question: ‘Where-you-come-from?’ Two tired, blonde women from Sweden I met at Tiger Hill in Darjeeling complained that they were not in Asia as ambassadors, but merely as tourists, and wanted to enjoy the sights and not be pestered by scores of people asking them:’ Vich-kuntry-you-are-from?’

India has over 50 million jobless people, in comparison to Germany which has 4.5 million, and the frustration in applying for government jobs goes thus: ‘Indian gorment, no good gorment. Apply, apply , no reply. British gorment, goode gorment. Morning apply, evening reply’.

When I listened to Elvis Presley singing ‘You ain’t nothin’ but a hound dog’ which is a case of double negation, my aunty Mrs. Dong who was a teacher with King Edward’s Own Gurkha Rifles would say, “Eh pagla! Don’t listen to such American songs. You’ll spoil your English’’.

In Germany for instance, the people in Baden have a totally different accent and dialect than those coming from Bavaria or even from Schwabenland. As a foreigner you tend to understand the conversation only in snatches. The Badener pronounces the word ‘sympathy’ as though it were ‘symbady’. Which incidentally reminds me of some of my Newari college friends in Kathmandu who have problems with the word ‘that’, which is pronounced ‘dat’, (der = there, hot = what, iz = is). Newari is a language with monosyllables and is spoken in the Kathmandu valley.

It makes the language colourful though, and one can only say: vive la difference! Patience and goodwill helps. Or as the Germans say: one has to speaks with one’s hands and feet. And gesticulate a lot.

Just as English is taught in Nepalese schools by teachers who have no real contact with England or America or the Anglo-American way of life, there are also teachers in Germany who teach their pupils German-English, with the result that a lot of students have inhibitions about speaking a foreign language, scared that one might make slips. As though to err wasn’t human at all. One must admit that the chances that a German teacher may go to England or the USA to widen his English-horizon is bigger than that of a teacher in the foothills of the Himalayas in Nepal. As a result one learns only idioms and expressions that are passed along the grapevine.

However, it is remarkable to note that a good many English words have come to stay in the Nepalese conversation, if not Nepalese literature. Words like: habituated, hobby, compulsory, cinema, TV, entrance-exam, syllabus, boring, restricted and disturb. The list increases with the passage of time.

Recently, one was with some people from London and Liverpool at a cocktail party and one said one came from Nepal. It was amusing to hear, “Oh, Nepaul?’’ The red-haired woman had been fed on Kipling, I suppose, with all those nautch-girls, snake-charmers, sepoys and wallahs.

Names are always distorted by foreigners. And so are most words. During my visit to Ilam in eastern Nepal in 1995, a bus driver used English words with a nonchalance that was really disarming. Words like ‘birik’(brakes), ‘esteering’ (steering-wheel), ‘turuck’(truck), and his companion who cleaned the car was a ‘kilinder’. On the other hand, my German grandma who watches spy-thrillers in TV is fond of James Bond whom she calls ‘Rogger Mooray,’ because the last letter is always pronounced in the German language and not silent.

Have you heard a Frenchman speak English? I used to know a young man named Pascal originally from Paris but I met him in Neufchateau, and he had the habit of beginning his sentences with: ‘I preferrr...’ in that funny, elaborated way. When one heard that, one thought the Nepalese school-kids who do the School Leaving Certificate exams are much better off with their knowledge of English as a second language. It’s just that we pronounce the words with a Nepalese flair.

Spoken English does have its charming side. You can made it a game to find out the origin of the speaker, for despite the much cultivated attempt to speak a foreign language, you can at most times discern the rough geographical origin of the person talking. And that makes it all the more amusing.

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Satis Shroff is a writer living in Freiburg (Germany)
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Reader's response:

Dear Satis,
Interesting!
As a Scot - I speak 'English' English in my working day - but at home we speak Lallans - a lowland version of the Aberdonian 'Doric'... Now, some may argue they are merely dialects... but many Scots would beg to differ!

Robert Burns' poetry is written in Auld Scots, which was the Lallans of his day. For most who cannot understand his written words, it must obviously BE a foreign language!
Ishbel R. commented Mrz 2,2007

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Development and Destruction (Satis Shroff)

My Nepal, what has become of you?
Your features have changed with time.
The innocent face of the Kumari
Has changed to the blood-thirsty countenance
Of Kal Bhairab,
From development to destruction,
From bikas to binas.

You’re no longer the same
There’s insurrection and turmoil
Against the government and the police.
Your sons and daughters are at war,
With the Gurkhas again.

Maobadis with revolutionary flair,
With ideologies from across the Tibetan Plateau and Peru.
Ideologies that have been discredited elsewhere,
Flourish in the Himalayas.
Demanding a revolutionary-tax
From tourists and Nepalese
With brazen, bloody attacks
Fighting for their own rights
And the rights of the bewildered common man.

Well-trained government troops at the orders
Of politicians safe in Kathmandu.
Leaders who despise talks and compromises,
Flex their tongues and muscles,
And let the imported automatic salves speak their deaths.
Ill-armed guerrillas against well-armed Royal Gurkhas
In the foothills of the Himalayas.

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Child Soldiers

Nepali children have no chance,
But to take sides
To take to arms not knowing the reason
Against whom and why.
The child-soldier gets orders from grown-ups
And the hapless souls open fire.
Hukum is order,
The child-soldier cannot reason why.
Shedding precious human blood,
For causes they both hold high.
Ach, this massacre in the shadow of the Himalayas.

*****

Not in Nepal

Nepalis look out of their ornate windows,
In the west, east, north and south Nepal
And think:
How long will this krieg go on?
How much do we have to suffer?
How many money-lenders, businessmen, civil servants,
Policemen and gurkhas do the Maobadis want to kill
Or be killed?

How many men, women, boys and girls have to be mortally injured
Till Kal Bhairab is pacified by the Sleeping Vishnu?
How many towns and villages in the seventy five districts
Do the Maobadis want to free from capitalism?
When the missionaries close their schools,
Must the Hindus and Buddhists shut their temples and shrines?
Shall atheism be the order of the day?
Not in Nepal.

*****

A THOUSAND DEATHS (Satis Shroff)

It breaks my heart, as I hear over the radio:
Nepal’s not safe for visitors.
Visitors who leave their money behind,
In the pockets of travel agencies, rug dealers,
Currency and drug dealers,
And hordes of ill-paid honest Sherpas
And Tamang and other ethnic porters.
Sweat beads trickling from their sun-burnt faces,
In the dizzy heights of the Dolpo, Annapurna ranges
And the Khumbu glaciers.
Eking out a living and facing the treacherous
Icy crevasses, snow-outs, precipices
And a thousand deaths.

No roads, no schools,
Beyond the beaten trekking paths
Live the poorer families of Nepal.
Sans drinking water,
Sans hospitals,
Where aids and children’s work prevail.

*****



Lichhavis, Thakuris and Mallas have made you eternal
Mana Deva inscribed his title on the pillar of Changu,
After great victories over neighbouring states.
Amshu Verma was a warrior and mastered the Lichavi Code.
He gave his daughter in marriage
To Srong Bean Sgam Po,
The ruler of Tibet,
Who also married a Chinese princess.

Jayastathi Malla introduced the system of the caste,
A system based on family occupation,
That became rigid with the tide of time.
Yaksha Malla the ruler of Kathmandu Valley,
Divided it into Kathmandu, Patan and Bhadgaon
For his three sons.

Prithvi Narayan Shah of Gorkha,
Brought you together,
A melting pot of ethnic diversities.
With Gorkha conquests that cost the motherland
Thousands of ears, noses and Nepalese blood.

The Ranas usurped the royal throne
And put a prime minister after the other for 104 years.
104 years of a country in poverty and medieval existence.
It was King Tribhuvan’s proclamation and the blood of the Nepalese,
Who fought against the Gorkhas under the command of the Ranas,
That ended the Rana autocracy.

His son King Mahendra held the septre
When Nepal entered the UNO.
The multiparty system along with the Congress party was banned.
We chuckled about Kaphley’s compulsory History book.

Then came thirty years of Panchayat promises of a Hindu rule
With a system based on the five village elders,
Like the proverbial five fingers in one’s hand,
That are not alike and yet function in harmony.
The Panchayat government was an old system,
Packed and sold as a new and traditional one.

A system is just as good as the people who run it.
And Nepal didn’t run.
The age-old chakary experienced a revival,
Feudalism with its countless spies and yes-men,
Middle-men who held out their hands
For bribes, perks and amenities.
Poverty, caste-system with its divisions and conflicts,
Discrimination, injustice, bad governance
Became the nature of the day.

A big chasm appeared between the haves-and-have-nots.
The social inequality, frustrated expectations of the poor
Led to a search for an alternative pole.
The farmers were ignored, the forests and land confiscated,
Corruption and inefficiency became the rule of the day.
Even His Majesty’s servants went so far as to say:
Raja ko kam, kahiley jahla gham.

The birthplace of Buddha
And the Land of Pashupati,
A land which King Birendra declared a Zone of Peace,
Through signatures of the world’s leaders
Is at war today.

Bush’s government paid 24 million dollars for development aid,
Another 14 million dollars for insurgency relevant spendings
5,000 M-16 rifles from the USA
5,500 maschine guns from Belgium.
Guns that are aimed at Nepali men, women and children,
In the mountains of Nepal.
Alas, under the shade of the Himalayas,
This corner of the world has become volatile again.

*****

GUNS INSTEAD BOOKS (Satis Shroff)

My academic friends have changes sides,
From Mandalay to Congress
From Congress to the Maobadis.
The students from Dolpo and Silgadi.
Dolpo, unforgettable through Peter Mathiessen
In his quest for his inner self,
And his friend George Schaller’s search
For the snow leopard.
The students wrote Marxist verses and acquired volumes
From the embassies in Kathmandu:
Kim Il Sung’s writings, Mao’s red booklet,
Marx’s Das Kapital and Lenin’s works,
And defended socialist ideas
At His Majesty’s Central Hostel in Tahachal.
I see their earnest faces, with guns in their arms,
Instead of books,
Boisterous and ready
To fight to the end
For a cause they cherish
In their frustrated and fiery hearts.

But aren’t these sons of Nepal
Misguided and blinded,
By the seemingly victories of socialism?
Even Gorbachov pleaded for Peristroika,
And Putin admires capitalist Germany,
Its culture and commerce.
Look at the old Soviet Union,
And other East Bloc nations.
They have all swapped sides
And are EU and Nato members.

*****

Time Stands Still in Nepal


Globalisation has changed the world fast,
In Nepal time stands still.
The blind beggar at the New Road gate sings:
Lata ko desh ma, gaddha tantheri.
In a land where the tongue-tied live,
The deaf desire to rule.
Oh my Nepal, quo vadis?

The only way to peace and harmony is
By laying aside the arms.
Can Nepal afford to be the bastion
Of a movement and a government
That rides rough-shod over the lives
And rights of fellow Nepalis?

Can’t we learn from the lessons of Afghanistan, Romania,
Poland, East Germany and Iraq?
The Maobadis will be given a chance at the polls,
Like all other democratic parties.
For the Maobadis are Bahuns and Chettris,
Be they Prachanda or Baburam Bhattrai,
Leaders who’d prefer a republican rule
To monarchy in Nepal.

*****

HOPE IN THE HIMALAYAS (Satis Shroff)

What better chance for a constitutional monarch,
A re-incarnated Vishnu,
Who now holds
Spiritual and temporal powers
In the shadow of the Himalayas?

Hush, an unholy alliance made the rounds,
The political parties and the Maoists are united
They rattle their sabres no more
Under Vishnu’s bed of serpents.

Narad brings us good news.
We don’t have to shiver together in angst.
There is hope in the Himalayas.
Hope of a separation of powers,
Hope of free elections,
Hope of fair trials before impartial tribunals,
Hope of amnesty.
We’ll do what Nepalese normally do:
Wait and drink Ilam tea,
And watch the scenario unfurl,
In the shadow of the Himalayas.

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About the Author

Satis Shroff is a writer based in Freiburg (poems, fiction, non-fiction) He has studied Zoology and Botany in Nepal, Medicine and Social Sciences in Germany and Creative Writing in Freiburg and Manchester. He describes himself as a mediator between western and eastern cultures and sees his future as a writer and poet. Satis Shroff was awarded the German Academic Exchange Prize for 1998.

Writing experience: Satis Shroff has written two language books on the Nepalese language for DSE (Deutsche Stiftung für Entwicklungsdienst) & Horlemannverlag. He has written three feature articles in the Munich-based Nelles Verlag’s ‘Nepal’ on the Himalayan Kingdom’s Gurkhas, sacred mountains and Nepalese symbols and on Hinduism in ‘Nepal: Myths & Realities (Book Faith India) and his poem ‘Mental Molotovs’ was published in epd-Entwicklungsdienst (Frankfurt). He has written articles in The Rising Nepal, The Christian Science Monitor, the Independent, the Fryburger, Swatantra Biswa (USIS publication, Himal Asia, 3Journal Freiburg. More articles, poems and reviews in www.yahoo & www.google under: satis shroff.

Satis Shroff writes with intelligence, wit and grace. (Bruce Dobler, Senior Fulbright Professor in Creative Writing, University of Iowa/
Pittsburgh).
THE HOLY COWS OF KATHMANDU (Satis Shroff)

Holy cow! The mayor of Kathmandu
Has done it.
Since ancient times a taboo
The free, nonchalant cows
Of Kathmandu were rounded up
In a rodeo by the Nepalese police.
Was it Nandi, Shiva's bull?
Or holy cows?
"They're cattle still",said the mayor.
"Straying cattle are not wanted".

Eighty-eight holy cows
Were auctioned
Not at Sotheby's
But in Kathmandu.
The auction yielded 64,460 rupees
Said the mayor of Kathmandu.

Cows that were a nuisance
To pedestrians and tourists at Thamel.
Cows that provided dung
And four other products:
Milk, yoghurt, butter and urine
For many a hearth.
Cows that gave urine
That the Hindus collected.
Cows that were sacred
And worshipped as the cow-mother.
Cows that were donated
And set free by Brahmins and Chettris
To set themselves free from sins.
Cows that marked the Gaijatra,
An eight-day homage to the dead.

It was a king, according to legend,
Who ordered cows to be set free
By families in mourning
In the streets of Kathmandu, Patan and Bhaktapur.
To share the bereaved pain of
The death of a beloved prince
And a sad mother and queen.

The children disguised themselves
As grotesque cows and motley figures
And danced to Nepalese music
To make the queen laugh,
And forget her tears.

Even today the bereaved
Families drive their cows
Through the streets of Kathmandu
On the day of Gaijatra:
The festival of the cows.
Despite the ecological control
On the cows of Kathmandu,
Lalitpur and Bhaktapur.

From ancient times
Kings, noblemen, pedestrians
Cyclists, pullcarts, cars,
Scooters and rickshaws,
The traffic snaked around the holy cows.

The umwelt-conscious mayor
Has made up his mind:
The cattle are obstructing the traffic
Long-haired Nepalese youth need a crew-cut
Horse-pulled carts and rickshaws must go.
They worsen sanitation
And environmental problems.
But the carpets and cars must stay.

Elephant-rides remain for the tourists
After all, we've developed
A yen for dollars, francs and marks.
Kathmandu is catching up
With the rest of the world.

Glossary:
Umwelt: German word for environment
Braahmins, Chettris: high castes in Hinduism
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What others have said about the writer:

Reviewed by Albert Hagenaars in WritersDen.com 8/17/2007 Fascinerend! Ik voel veel verwantschap met deze thematiek. Ik wil deze pagina's blijven volgen! Tot de volgende keer dus...

Reviewed by Heide Poudel in WritersDen.com 6/4/2007 Brilliant, I enjoyed your poems throughly. I can hear the underlying German and Nepali thoughts within your English language. The strictness of the German form mixed with the vividness of your Nepalese mother tongue. An interesting mix.
Nonetheless we need more authors bringing stories of Nepal to the West. Nepal is a jewel on the Earths surface, her majesty and charm should be protected, and yet exposed with dignity through words. You do your country justice and I find your bicultural understanding so unique and a marvel to read.

It's always a pleasure to read Satis Shroff's fine, well-written artistic work. I admire his strength and ability. So with that said just write on, poet. ( in WritersDen.com)
The manner in which Satis Shroff writes takes the reader right along with him. Extremely vivid and just enough and the irony of the music. Beautiful prosaic thought and astounding writing.

'Your muscles flex, the nerves flatter, the heart gallops,
As you feel how puny you are,
Among all those incessant and powerful waves.'


Satis Shroff's writing is refined – pure undistilled. (Susan Marie, www.Gather.com). ___________________________________________________________________