Friday, September 28, 2007




HINDUISM IN NEPAL (Satis Shroff, Freiburg)

Hinduismus ist das Ergebnis eines langwierigen Entwicklungsprozeßes. Hinduismus ist nicht nur eine Religion, sondern eine philosophische Weltanschauung und eine bestimmte Art zu leben. Hinduismus hat seinem Ursprung etwa 1000 v. Chr. Es war die Religion der nach Indien eingewanderten arischen Stämme. Diese arische Eroberung Indiens vollzog sich über viele Jahrhunderte. Im Verlauf der Zeit kam es zu einer allmählichen Verschmelzung der arischer Mythologie und Geisteswelt mit der der Einheimischen.

Naturverehrung ist bei den Hindus und Buddhisten Nepals und Indiens weitverbreitet. Hügel, Flüsse und Seen, Pflanzen und Bäume werden als Wohnsitz der Gottheiten, als günstig für Meditation betrachtet. Zahllose solcher Orte gibt es in Nepal, und ihre Heiligkeit wird täglich durch Rituale verstärkt. Als besonders heilig gelten Flußquellen und Einmündungen von Nebenflüssen. Sonnenstand und Mondphasen werden vergöttlicht, und den Gottheiten sind Tierinkarnationen zugeordnet. Der Unterschied zwischen Menschen und Tieren, belebter und unbelebter Natur wird als graduell und nicht wesensmäßig angesehen.

Die Quellen des früheren Hinduismus sind die Veden, eines der ersten literarischen Werke der Menschheit überhaupt. Die Veden1 sind in vier verschiedene Veda unterteilt:
1. Rigveda: Der Veda der Verse, das Wissen von den Lobeshymnen, der göttlichen Offenbarung.
2. Samaveda: Der Veda der Lieder, das Wissen von den Gesängen.
3. Yadshurveda: Der Veda der Opfersprüche, das Wissen von den Opferformeln.
4. Atharveda: Der Veda des Atharvan, das Wissen von den magischen Formeln.

Den vier Veden-Sammlungen folgen:
Brahmanas: Ritualistische Bücher in alter Sanskritprosa mit Erläuterungen über das Opfer; sie sind sehr wichtig für die Geschichte des Opferwesens.
Aranyakas: "Waldbücher", weil sie wegen ihres geheimnisvollen Inhalts in der Stille der Wälder gelernt und erwogen werden sollten.
Upanishads: Enthalten die in vertraulichen "Sitzungen" dem Schüler übermittelte Geheimlehren über Gott, Natur und Mensch. Das ist der Vedanta, der "Abschluß und Inbegriff des geschauten göttlichen Wissens". Diese spätvedische Literatur von riesigem Umfang enthält Bestandteile aus frühester Zeit und wuchs, bis sie um 500 v. Chr. einen gewissen Abschluß erlangste.

Die Bhagavadgita: Gehört zu der umfangreichen epischen Literatur, die aus den Epen Mahabharata und Ramayana besteht. Genauer gesagt ist sie ein Teil des Epos Mahabharata und umfaßt in dessen sechstem Buch (Parvan) die Kapitel 25 bis 42. Sie besteht also aus 18 Kapiteln (Gesängen), wie denn auch das ganze Epos 18 Bücher hat. Gerade das Mahabharata weist nun neben der eigentlichen Handlung zahlreiche Einschübe von Legenden, Episoden und didaktischen Stücken auf.

Die vedische Religion kannte keine Kultbilder. Im Zentrum stand das kultische Opfer, das ein außerordentlich kompliziertes Ritual hatte, das von Brahmanen ausgeführt wurde, die auch die Veden mündlich tradierten. Später wurde das kultische Opfer als zentrales religiöses Ereignis durch eine Puja2 ersetzt; die Verehrung der Bildnisse von Göttern.

Die Künste entstammen dem Ritual, das eine Mitte schafft, Energie bündelt, negative Kräfte austreibt und Übergangsriten feiert. Aus Beschwörungen entstehen Gesten, aus den Gesten das Opfergerät. Deren Form und Zusammenstellung schaffen das rituelle Kunstwerk. Die Ausrichtung des geweihten Raumes verlangt nach Tempel und Yantra, nach dem Mittelpunkt, dem abstrakten Symbol oder dem Bildwerk als Verkörperung göttlicher Kraft. Geopfert wird nur das Feinste und Reinste. Die Blüte der Morgendämmerung, ihr Duft, blutrotes Quecksilberoxyd, schneeweißer Kampfer, kühle Sandelpaste, Getreide und Kräuter der Jahreszeit, dem Zeitpunkt3 im zyklischen Leben der Gottheit entsprechend. Als Gegengabe bekommt der Gläubige prasad4 : eine Blüte, eine Farbmarkierung auf die Stirn und ein wenig von den Opfergaben (auch Süßigkeiten und amrit) , die dem Gott gereicht wurden.

Es wurde ein Trias der drei höchsten Götter aufgestellt, Brahma, Vishnu und Shiva5. Dabei erhielt Brahma die Funktion des absoluten Schöpfers des Universums, Vishnu die des Erhalters und Shiva die des Zerstörers zugewiesen. Die Dreieinigkeit Trimurti (Brahma, Vishnu und Shiva) des Hinduismus sind die Teile eines größeren Ganzen, für das die Hindus die heilige Silbe Om6 kennen und ihr als dem „höchsten Halt“ auch magische Kraft zusprechen. Die Relation des menschlichen Bewußtseins gegenüber dem göttlichen Prinzip im Universum wird auf diese Weise als Eingeständnis der menschlichen Unzulänglichkeit zum Ausdruck gebracht.

Nicht-arischen Ursprungs ist die Verehrung eines weiblichen Prinzips, des Shaktismus. Er entwickelte sich aus einem Kult um die "Große Mutter" und wurde dem Hinduismus beigefügt, indem jedem Gott eine weibliche Entsprechung assoziiert wurde, unter der Annahme, daß der Gott nur dann wirklich seine Kraft aktivieren könne, wenn er mit einer weiblichen Gottheit vereint sei. Die Muttergottheit wurde als Uma7 zur Frau Shivas (bzw. Rudra) gemacht, der als Umapati, als Herr Umas, bezeichnet wurde. Hinter dem Shaktismus steht die Samkhya-Philosophie, für die der große Gott als Purusha immer aktiv bleibt, während die große Göttin als Vertreterin des Prakriti-(Natur) Elements dynamische Aktivität besitzt. Im Volksglauben erscheint die große Muttergottheit vornehmlich als schrecklich. Wurden Tier- bzw. Menschenopfer dargebracht, so wurden diese niemals den Göttern, sondern immer der "Großen Mutter" dargebracht. Als Beispiel kann man Dakshinkali (Kali des Südens) nennen, die zu den beliebtesten Göttinnen des Katmandutales gehört. Sie wird heute noch mit einem blutigen Tieropfer verehrt.

Die Göttin Kali soll während der Schlacht gegen die Dämonen der Stirn Durgas entsprungen sein. Kali, die schreckliche Form der großen Göttin, erscheint als Zauberin, als Mutter, als Zerstörerin. Sie erweckt Erfurcht und Liebe. Sie ist von gräßlichen Symbolen umgeben, die jedoch doppelte Bedeutung haben.

Kali ( sfnL ) ist das Symbol der kosmischen Kraft der Zeit (kala sfn), und in dieser Hinsicht bedeutet sie Vernichtung. Der Tod trägt aber den Keim des Lebens in sich. Kali verkörpert Schöpfung, Erhaltung und Zerstörung. Sie wird schwarz dargestellt, denn "„ie alle farben im Schwarz verschwinden, so vergehen auch alle Namen und Formen in Ihr"(Mahanirvana Tantra8). Im tantrischen Ritual ist sie mit Raum bekleidet (digambari). Nackt ist sie frei von allen Schleiern der Illusion. Ihr zersaustes Haar ist ein Vorhang des Todes, der das Leben mit Geheimnis umgibt. Der Kranz aus fünfzig Schädeln, die für die fünfzig Buchstaben des Sanskritalphabets stehen, ist ein Symbol der Kraft des Wissens. Die Buchstaben sind keimhafte Klangschwingungen, die auf die Kraft der mantras verweisen. Sie trägt einen „Gürtel aus menschlichen Händen“, die auf die Wirkung des Karma, der angehäuften Taten, hindeuten und den Betrachter erinnern, daß die höchste Freiheit von seinem Handeln abhängt. Kalis drei Manifestationen herrschen über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ihre weiße Zähne sind ein Sinnbild des Sattva9, der lichten Geistsubstanz, pressen die rote Zunge nieder, Sinnbild von Rajas, einer fest umrissenen Seinsebene, die hinunter führt zu Tamas, zur Trägheit. Kali hat vier Hände: eine linke hand hält einen abgetrennten Kopf, ein Hinweis auf die Zerstörung dunkler Kräfte, die andere das Schwert der Vernichtung, mit der sie das Verhaftetsein durchschneidet. Ihre beiden rechten Hände zerstreuen Furcht und mahnen zu spiritueller Stärke. Sie ist die grenzenlose Urkraft (adya-shakti), die den nichtmanifestierten, passiven Shiva zu ihren Füßen erweckt.

Die Samkhya Philosophie: 1. Natur 2. Geist 3. Seele: Nach der Samkhya-Schule gibt es ein doppeltes ewiges Sein, die Vielheit der Seelen und der Körper (Stoff). Die Samkhya-Philosophie hat einen Dualismus von Natur und Geist, und diese zwei gelten als anfangslos und ewig. Bestimmte Richtungen des Samkhya kommen somit ohne einen Gott aus. Die Seele ist erlöst, wenn sie ihre Verschiedenheit vom Körper erkennt. Die Seele umkleidet sich ja nur mit den einzelnen Körpern, ohne mit ihnen eins zu werden. Die Erkenntnis von der Geistigkeit der Seele befreit von der Verstrickung und bringt die Erlösung.

Andere Samkhya Richtungen amalgamieren sich dagegen mit dem Theismus bzw. Pantheismus (der die Welt zum Absoluten erhebt; das All wird Gott). Danach hat Gott zwei Naturen (Prakriti), eine niedere und eine höhere Natur:

Die niedere Natur besteht aus fünf Elementen: Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther, sowie aus feinmateriellen Faktoren: Geist, Bewußtsein und Individualisator. Die höhere Natur ist die Seele (Jiva). Nach der Samkhyavorstellung kann nur der Körper zerstört werden. Die Seele gilt für unzerstörbar, ewig, ungeboren, nicht verschwindend, alldurchdringend, nicht wandelnd, von alters her bestehend, nicht offenkundig, undenkbar und unwandelbar. Die Seele wechselt den Körper wie dieser die Kleider.

Theopanismus und Devotionalen Hinduismus: Man unterscheidet heute zwischen Pantheismus, der die Welt zum Absoluten erhebt – das All wird Gott -, und Theopanismus10, der umgekehrt aus dem ursprünglichen Geistig-Realen das Niedere hervorgehen läßt. Gott wird das All. In den alten Upanishads tritt sie klar zu Tage. Sie verkünden, oft in gehobener Sprache und in trefflichen Gleichnissen, daß das unpersönliche Sein (das Brahma), eins ist mit dem Atman, dem inneren geistigen Selbst des Menschen. Es entfaltet sich zur Welt. Die Erkenntnis der Einheit von Brahman und Atman bedeutet Erlösung und Glück.

Der kürzeste Weg zum Heil (Vereinigung mit Gott) ist durch Bhakti in devotionalen Hinduismus, die hingebungsvolle Liebe zu Gott durch Meditation. Dafür braucht man aber das rechte Wissen d.h. Jyana. Die Bhakti-Idee hat auf das hinduistische Geistesleben bis in die Gegenwart hinein den großten Einfluß ausgeübt. Sie ist sogar in den philosophisch völlig anders strukturierten älteren Buddhismus eingedrungen und hat ihn tiefgreifend verändert. Meditation und Abkehr von weltlichem Verlangen sind für die Vereinigung mit der Gottheit auch von Bedeutung.

Was verspricht Krishna denjenigen die ihm Bhakti entgegenbringen? Krishna verspricht seinen Anhängern Begreiung von Sündenlast, Kummerlosigkeit, Herzensfriede und Zugang zu ihm selbst (IX, 30-31.34). In XI.55 kann man die Quintessenz des ganzen Werkes sehen: Wer Krishna ehrt und liebt, der gelangt dereinst zu ihm.

Die Seele und die Seelenwanderung: Die Seele, von einem feinstofflichen Leib umgeben, wandert nach dem Tod in ein anderes Lebewesen, einen Gott, einen Menschen höherer oder niederer Kaste, ein Tier, eine Pflanze. Bestimmend ist das Karma, die Summe der guten und bösen Taten beim Abschluß des vergangenen Lebens, die sich dem feinstofflichen Leib eingeprägt und ihn zu einem entsprechenden neuen Dasein zwingt. Erst wenn kein Karma mehr übrig bleibt, erreicht der Kreislauf des Lebens (Sansara11) ein Ende in der Erlösung, dem Nirvana. Karma ist auch das Gesetz von Ursache und Wirkung. Die Seelenwanderung ist das Gemeingut der Hindus und hat seinen Ursprung in den urindischen animistischen Vorstellungen. Im übrigen glaubten auch die Christen bis zum Jahr 554 n. Chr. an die Wiedergeburt. Sie wurde durch einen hauchdünnen Mehrheitsbeschluß beim Akklamationskonzil zu Konstantinopel abgeschafft.

Der Körper ist der vorübergehende "Tempel der Seele" und wird nach dem Tod verbrannt. Die Hinterbliebenen helfen der Seele durch langwährende Rituale, zur Ruhe zu kommen. Für den Nepalesen ist die ersehnte Form des Hinübergleitens vom Leben zum Tode ein Sterben auf den Treppenstufen des Pashupatinath Tempels, während er die Füße in das heilige Wasser taucht.

Die Seele wird nicht geboren, noch stirbt sie.
Dies Selbst hat nicht einen Ursprung, ihm ist
nichts entsprungen. Geburtlos, beständig, ewig
und von altersher wird dies Selbst nicht getötet,
wenn der Körper getötet wird.

KATHA UPANISHAD

Die ganze Spanne des Menschenlebens ist von jeweils angemessene Ritualen begleitet. Kunstvolle Riten sind mit der Zeit vor der Geburt, mit dem Gebären, dem Heranwachsen, der Reifezeit, der Hochzeit und dem häuslichen Leben verknüpft, mit Rückzug und Entsagung, schließlich mit dem Tod. Auf jeder Stufe der Entwicklung werden häusliche Rituale vollzogen, bis sich der Körper wieder in seine Bestandteile auflöst. Der Tod ist nicht das Ende des Individuums, sondern ein neuer Anfang in einem dynamischen Prozeß. Nach der Bhagavadgita ist der Tod wie ein Ersetzen alter Kleider durch neue. Deshalb ist das Bestattungsritual antyeshti ein Übergangsritus. Das Individuum entsteht, entwickelt sich, verschwindet und wird wiedergeboren. Der Verlauf des nächsten Lebens wird vom gegenwärtigen bestimmt. Bis die Befreiung erreicht ist, beeinflußt das gesamte karmische Handeln die Struktur des zukünftigen Daseins. Der Tod ist daher nur eine „Zwischenstation“.

In der Katha Upanishad12 stellt der junge Nachiketas dem Todesgott Yama Fragen. Der antwortet ihm und sagt, daß der Atman, das wahre Selbst und ein Funke Brahmans, des universellen Selbst, beim Tod des Körpers niemals stirbt. Er ist zeitlos und endlos. Die Totenrituale verweisen auf die Einheit des Lebens, geben einen Ausblick auf die ewige Wirklichkeit, das Brahman. Leiden und Tod wie auch das Verglühen dessen, was einst einen Mensch beherbergte, sind in Nepal ins tägliche Leben miteinbezogen.

Die Kastengesetze stellen Schranken zwischen die Lebenden, der Tod reißt sie nicht nieder. Die erste in der steinernen Reihe der Plattform längs des Bagmatiflußes ist für die Kremation von Mitgliedern des Königshauses bestimmt, die zweite einst für Maharajas, heute für die höchsten Würdenträger des Staates. Dann folgen in respektvollem Abstand die Verbrennungsplätze der übrigen Kasten.

Friday, September 21, 2007



BUDDHISMUS IN NEPAL (Satis Shroff)

Der Buddhismus war ursprünglich eine philosophische Reformbewegung, eine von vielen, die aus der Krise der vedisch-brahmanischen Religion im 6. Jahrhundert v. Chr. resultierten. Der historische Buddha wurde um 563 v. Chr. in Lumbini, im Süden des heutigen Nepal, nahe der Stadt Kapilavastu, als Prinz Siddhartha geboren. Nach seinem Familiennamen Shakya wurde er später auch Buddha Shakyamuni genannt.Die Mutter Maya war eine Prinzessin aus dem Geschlecht der Koliya von Devadaha. Ihre Schwester Mahapajapati übernahm die Pflege des Kindes, da Maya eine Woche nach der Geburt starb.

Im Mahayana Buddhismus tragen auch göttliche Wesen, die sich nie in menschlichen Leibern verkörpern, den Namen Buddha. Sie werden als Transzendente Buddhas bezeichnet, früher war der Ausdruck Dhyani-Buddhas üblich. Sie stellen die geistigen Mächte dar, die die Welt regieren, Vairocana in der Mitte, Aksobhya im Osten, Ratnasambhava im Süden, Amitabha im Westen, Amogasiddhi im Norden. In Nepal zieren die Bilder dieser fünf Buddhas den Türsturz jedes buddhistischen Hauses.

Im Alter von neunundzwanzig Jahren verließ der Buddha eines Nachts heimlich seine Familie und den elterlichen Fürstenhof und zog sieben Jahre als Wanderasket umher. Unter dem Bodhi-Baum (Pappelfeigenbaum) in Bodh Gaya erlangte er die Erleuchtung, die Einsicht in das Wesen des Daseins und seiner Überwindung. Später erhielt er zahlreiche Ehrentitel, vor allem Shakyamuni (der Weise der Shakyas), Jina (Sieger) und Tathagata (der Vollendete, wörtlich der ‚So-Gegangene‘.

Der Buddhismus sucht nach der letzten Ursache von Sünde und Leid und entdeckt, daß es kein Selbst oder Ich gibt. Der Buddha verkündete keine neue Religion, im Gegenteil, seine Lehre vertrat eine atheistische Weltauffassung.

Die Vorzeichen eines Lebensweges: Buddhas Lehre ist nichts mehr als die Vorzeichnung eines Lebensweges. Über andere Fragen wie Gott, Seele und die Welt. Auskunft zu geben, erklärte er für nutzlos. Seine Ansichten darüber lassen sich aber aus seiner Lehre erkennen. Sie fußt auf Samkhya-Gedanken. Der Buddha bekennt sich zu einem vollständigen Atheismus und Akosmismus, d.h. er leugnet jedes substantielle Sein, Gott, Seele und die Welt. Es gibt nur ein Werden und Vergehen ohne wirkliche Grundlage in einem anfang- und endlosen Kreislauf, dem Sansara.

Die Welt, der Gott und der Mensch sind eine Summe von physischen und psychischen Erscheinungen in ständigem Fluß, wobei die vorhergehende die nachfolgende bestimmt. Jedes Wesen gleicht einer Flamme, die scheinbar eine Substanz, in Wirklichkeit aber ein stetig voranschreitender Verbrennungsprozeß ist. In der Summe der Erscheinungen (Körperlichkeit, Empfindungen, Vorstellungen, Gestaltungen, Bewußtsein) die ein Mensch nennt, bewirkt das Karma des abgeschlossenen Lebens die Art des neuen Daseins, das ein tierisches, menschliches oder göttliches sein kann. Diese ruhelose Aufeinanderfolge ist das große Leid der Welt, das Aufhören des Kreislaufs ist die Ruhe des Nirvana1.

Die "vier edlen Wahrheiten:"Den Weg zum Nirvana will der Buddha, so wie er ihn selbst gegangen ist, auch seinen Jüngern lehren. Es ist ein Mittelweg zwischen dem Weg der weltlichen Menschen und dem Weg der sich kasteienden Asketen. So verkündet er, zum ersten Male in der Benares-Predigt, die "vier edlen Wahrheiten2". Es sind die folgenden:
1) Die Wahrheit vom Leid: Alles Dasein ist Leiden3.
2) Die Wahrheit von der Entstehung des Leidens: Aus der Unwissenheit als letztem Grund entstehen die Lebensäußerungen, als verhängnisvollste der Durst, d.h. das Haften am Dasein.
3) Die Wahrheit von der Aufhebung des Leidens: Das Aufhören der Lebensäußerungen, namentlich des Durstes, führt zum Ziel.
4) Die Wahrheit vom Weg der Aufhebung des Leidens: Auf dem edlen achtteiligen Pfad führt der Weg zur Erlösung: Rechte Einsicht, rechtes Wollen, rechtes Wort, rechte Tat, rechtes Leben, rechtes Streben, rechtes Gedenken, rechtes Sichversenken.

Unter den Lebensregeln finden sich Anleitungen zum sittlichen Handeln, die auf dem Wege voranhelfen; so wird vor allem das Wohlwollen empfohlen. Da aber auch Freude und Liebe und alle guten Handlungen Karma hinterlassen und zu einem neuen Dasein zwingen, sind sie auf den höheren Stufen zu meiden. Der Weise verharrt in völlig seelischer Untätigkeit. Der Weg Buddhas bedeutet ein Selbsterlösung ohne göttliche Hilfe, ohne selbstlose Menschenliebe, ohne Tugendübung. Nur die wenigen, die sich zur völligen Weltflucht entschließen, können diesen Weg gehen.

Der ursprüngliche Buddhismus ist deshalb wesentlich ein Mönchsreligion. Genaue Vorschriften, die zum Teil von Buddha herrühen mögen, regeln das Leben der Mönche und der Mönchsgemeinde (Sanga).

Die Heilswege und ihr Ziel: Der Buddhismus wurde durch innere Spaltungen geschwächt. Mit dem ersten nachchristlichen Jahrhundert begann in Nordindien eine Umwandlung, wodurch sich der Buddhismus klar in zwei Religionen spaltet: das Hinayana (Kleine Fahrzeug), das nur die wenigen Mönche zum Nirvana zu führen verspricht, und das Mahayana (Große Fahrzeug), das allen Menschen einen leichten Weg der Erlösung zeigen will. Die Entwicklung vollzieht sich unter dem Einfluß der alten Volksreligion und des Bhaktigedankens. Das Mahayana nähert sich der brahmanischen Religion und erleichterte die Aufsaugung durch dieselbe. Ein wichtiger Weg des Mahayana ist aber der des Vertrauens auf den Buddha und seine Lehre. Das Vertrauen (shraddha) auf den Buddha und seine Lehre fordert die ganze Person. So kann es von Tugenden und Selbstzucht begleitet, zur Erlösung führen. Das Erlösungsziel ist das Nirvana. Es wird in der Buddhaschaft erreicht, in der Erkenntnis des Illusionscharakters (Maya) des Sansara.

Im Mahayana ist es das Einswerden mit dem Absoluten, das einen andauernden Glückszustand mit sich bringt. Dies ist das Jenseits, und dieses Jenseits ist das Ziel aller derer, die im großen Fahrzeug zur Erlösung streben. Zum Jenseits des Nirvana führen alle "Fahrzeuge" im Buddhismus, zu einer Erlösung, über deren Beschaffenheit kein Wort möglich ist. Mit der Erlösung aber hat die Lehre ihr Ende.

Der freiwillige Verzicht auf Erlösung:
Die Bodhisattvas: In der neuen religiösen Richtung tritt Buddha als milder Gott vor uns. Man erhebt ihn zu einem einzigartigen göttlichen Wesen, dem Urbuddha, von dem ungezählte Ausstrahlungen erfolgen. Das sind die Dhyanabuddhas in der oberen Welt, sodann die Bodhisattvas, die Vollendeten, die auf das Nirvana verzichten, um den Menschen zu helfen, endlich die irdischen Buddhas, deren letzter Sakyamuni war. Der Grund hiervon ist das "Große Mitleid", das alle Bodhisattvas für die Wesen empfinden und das sie zur Tätigkeit für die Wesen treibt. Sie versuchen, die Leiden der Sansara auf sich zu ziehen, und umgekehrt ist es ihnen möglich, das durch ihre Verdienste gesammelte Karma auf andere zu übertragen. So sind die Bodhisattvas deutlicher Ausdruck für die Möglichkeit der Fremderlösung.

Der große Dhyanabuddha im gegenwärtigen Zeitalter ist Amitabha, der im Paradies des Westens thronende allbarmherzige Erlösergott, der alle, die ihn anrufen, selig macht. Der mächtige Bodhisattva der Gegenwart ist Avalokiteshvara4, der in seiner Hilfsbereitschaft auch vor Sünde und Höllenqual nicht zurückschreckt. Dazu finden die hinduistischen Götter Aufnahme in den Buddhismus.

Erzwungene Kastensystem in Nepal: Unter König Jayastathi Malla (1382-1395) wurden die Buddhisten unter Berufung auf die von Sankaracharya durchgeführten Maßnahmen, in ein rigoroses, neu geschaffenes Kastensystem eingegliedert. Außerdem wurde die Verwaltung und Jurisdiktion gestrafft. Man unterstellte, daß die unverheirateten Mönche ursprünglich aus der Bahun- (Brahmanen) oder Chettri- (Kshatriya) Kaste gekommen waren und nachdem sie gezwungen worden waren zur Heirat und Fortzupflanzung, sollten sie diesen Kasten weiter angehören. Zuunterst in dem hinduistischen Kastengefüge in Nepal stehen die unberührbaren Kasten, unter anderem die Kami (Schmiede), die Sarki (Schuster) und die Damai, die zwei Beschäftigungen ausüben: Sie sind Schneider und Musikanten. Die frühe Geschichte Nepals läßt Stämme, aber keine rigorose Kastenordnung erkennen.

Die Erlösung als das Ende des Strebens: Im Buddhismus redet man nicht nur von Wissen, das die Kausalität des Entstehens hebt sondern auch vom Nichtwissen, das die Bildung karmagestaltender Triebkräfte nach sich zieht. Die Triebkräfte sind die Urheber allen Strebens; da sie vom Nichtwissen freigesetzt wurden, bilden sie ein Bewußtsein aus, das sich dann im Einzelnen niederläßt. So kommt eine Individualität zustande, die nicht mehr ein leeres Bewußtsein trägt, sondern ein durch Eindrücke, Empfindungen, Bedürfnisse, Gier bzw. Streben angefülltes Organ.

Als Folge des Strebens tritt mit dem Lebenshang das karmische werden. Es realisiert sich als Wiedergeburt, und damit als Wiedereintritt in den Sansara, ins Dasein, ins Leid5. Das Streben ist das, was den Sansara bewegt und die Erlösung verhindert. Das Erlösungsstreben findet man auch im Hinduismus; hier wird das Streben selbst als Ursache des Leides erkannt. Das Streben nach guten Taten bewirkt eine bessere Wiedergeburt, nicht aber die Erlösung. Und Streben muß sich immer auf die Illusion des Ich richten, also auf das Nichtwissen. Läßt man diese Illusion als Wissender fallen, so erscheint die gesamte Welt des Samsara als eine Illusion. Im Durchschauen dieser Illusion (Maya) besteht die Erlösung, die in der völligen Aufgabe allen Strebens und der vollkommenen Ruhe des Geistes erreicht wird. Mit dem Verlöschen allen Strebens ist das Samsara überwunden.

Der Tod im Buddhismus: In den Himalayaregionen Nepals, wo die Bevölkerung überwiegend buddhistisch sind, findet man Manisteine und Chortens. Die Toten werden begraben und Chortens (Pukangs) als Denkmäler errichtet. Wenn ein Lama stirbt, dann muß ein anderer Lama das Feuerholz bei der Verbrennungszeremonie anzünden. Im Gegensatz zu dem hinduistischen Todesritual darf der Sohn des Verstorbenen die Todesreste seiner Eltern nicht anzünden.

Einer der wichtigsten Texte des tibetischen Buddhismus ist das Totenbuch "Bardo Thodol"6. Trotz seines Namens und der Tatsache, daß dieses Buch am Bett der Sterbenden von den Mönchen vorgelesen wird, ist es ein Buch des Lebens. Bardo heißt "Zwischenraum" (‘bar’ bedeutet zwischen, und ‘do’ heißt Insel ). Es ist nicht nur das Intervall des nachtodlichen Schwebezustandes, sondern vielmehr der Schwebezustand in der Situation des Lebens. Die Bardo-Erfahrung ist Teil unserer grundlegenden psychologischen Struktur. Dieses Buch erhält nicht nur eine Botschaft für jene, die bald sterben oder bereits gestorben sind, sondern auch eine Botschaft für jene, die bereits geboren sind.

Geburt und Tod widerfahren jedermann andauernd, genau in diesem Augenblick. Es besteht ein Konflikt zwischen dem Körper und dem Bewußtsein, und es gibt die dauernde Erfahrung von Tod und Geburt. Die Buddhisten in Nepal betrachten den Tod nicht als besonders unangenehme oder schwierige Situation. Der sterbende Mensch hat Anteil an seiner eigenen Festigkeit. Wenn man gefaßt ist, dann wird die Person im Bardo-Zustand automatisch davon angezogen. Mit anderen Worten: man sollte den sterbenden Menschen eine sehr geistes-gegenwärtige Situation präsentieren. Man sollte auf ihn eingehen, sich füreinander gegenseitig öffnen und das Zusammentreffen von zwei Seelen entwickeln.

Die Botschaft des Totenbuches ist folgende: Die Verwirrungen des Lebens werden durch die dualistische Sicht des Menschen verursacht. Indem er das Bardo Thodol aufmerksam liest oder hört, wird der Mensch befreit und in einem nicht-dualistischen Zustand versetzt, in dem sich die Verwirrungen in Weisheit umwandeln.

Im Mahayana Buddhismus gibt es die Lehre eines höchsten Gottes bzw. eines Ur-Prinzips, des Adi Buddha. Aus diesem entspringen die fünf Dhyani Buddhas, die als Verkörperung der fünf ursprünglichen Elemente, aus denen der Kosmos besteht, angesehen wurden. In der Regel werden die einzelnen Gottheiten mit der Miniaturfigur ihres jeweiligen Dhyani Buddha, aus dem sie emanierten, im Kopfschmuck gezeigt. Dabei werden die Bodhisattvas als Söhne der jeweiligen Dhyani Buddhas mit ihrem Buddha-Shaktis angesehen.

Obwohl die Erlösungswege von Hinduismus und Buddhismus verschieden sind, so gleichen sich die zwei Religionen in der Annahme des Sansara, die die Einmaligkeit des Lebens auf der Erde ablehnt und einen Kreislauf von Wiederbeburten setzt. Die ausgleichende Gerechtigkeit vollzieht sich selbst in der Qualität der Wiedergeburten. Im Christentum wird mit der Überzeugung der Einzigkeit des menschlichen Lebens auch die eines personalen, allmächtigen Gottes verbunden.

Während es für den Hindu keine einzige, fest umrissene, alleinseligmachende Wahrheit gibt, ist die Zuflucht zur Lehre für den Buddhisten unerlässlich.

Thursday, September 06, 2007




When Mother Closes Her Eyes (Satis Shroff)

When mother closes her eyes,
She sees everything in its place
In the kingdom of Nepal.
She sees the highest building in Kathmandu,
The King’s Narayanhiti palace.
It looms higher than the dharara,
Swayambhu, Taleju and Pashupati,
For therein lives Vishnu,
Whom the Hindus call the unconquerable preserver.

The conqueror of Nepal?
No, that was his ancestor Prithvi Narayan Shah,
A king of Gorkha.
Vishnu is the preserver of the world,
With qualities of mercy and goodness.
Vishnu is all-pervading and self existent,
Visits the Nepal’s remote districts
In a helicopter with his consort and militia.
He inaugurates building
Factories and events.
Vishnu dissolves the parliament too,
For the sake of his kingdom.
His subjects and worshippers are, of late, divided.
Have Ravana and his demons besieged his land?

When mother opens her eyes,
She sees Vishnu still slumbering
On his bed of Sesha, the serpent
In the pools of Budanilkantha and Balaju.

Where is the Creator?
When will he wake up from his eternal sleep?
Only Bhairab’s destruction of the Himalayan world is to be seen.
Much blood has been shed between the decades and the centuries.
The mound of noses and ears of the vanquished at Kirtipur,
The shot and mutilated at the Kot massacre,
The revolution in front of the Narayanhiti Palace,
When Nepalis screamed and died for democracy.
And now the corpses of the Maobadis,
Civilians and Nepali security men.

Hush! Sleeping Gods should not be awakened.
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A DISRUPTED LIFE (Satis Shroff)

I bought some buns and bread at the local bakery
And met our elderly neighbour Frau Nelles
She looked well-dressed and walked with a careful gait,
Up the Pochgasse having done her errands.
She greeted in German with ‘Guten morgen.’
Sighed and said, ‘ Wissen Sie,
I feel a wave of sadness sweep over me.’
‘Why?’ I asked.
‘Today is our wedding anniversary.’

‘Is it that bad?’ I whispered.

‘Yes,’ she replied.
‘My husband just stares at me and says nothing,
And has that blank expression on his face.
This isn’t the optimistic, respected philology professor
I married thirty years ago.

He forgets everything.
Our birthdays, the anniversaries of our children, the seasons.
My husband has Alzheimer.
Es tut so weh!
Our double bed isn’t a bed of roses anymore,
It’s a bed of thorny roses.
I snatch a couple of hours of sleep,
When I can.

I don’t have a husband now,
I have a child,
That needs caring day and night.
I’ve become apprehensive.
I’m concerned when he coughs
Or when he stops to breathe.
He snores again,
And keeps me awake.
Has prostrate problems,
And is fragile.
Like Shakespeare aptly said:
‘Care keeps his watch in every old (wo)man’s eye,
And where care lodges, sleep will never lie.’

Neither can I live with myself,
Nor can I bring him to a home.

Glossary:
Guten morgen: good morning
Es tut so weh!: It pains such a lot

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KATHMANDU IS NEPAL (Satis Shroff)

There were two young men, brothers
Who left their homes
In the foothills of the Eastern Himalayas.
The older one, for his father had barked at him,
“Go to Nepal and never come home again.”
The younger, for he couldn’t bear the beatings
At the hands of his old man
.
The older brother sobbed and stifled his sorrow and anger
For Nepal was in fact Kathmandu,
With its colleges, universities, Education Ministry,
Temples, Rana-palaces and golden pagodas
And also its share of hippies, hashish, tourists,
Rising prices and expensive rooms to rent.

The younger brother went to Dharan,
And enlisted in the British Army depot
To become a Gurkha, a soldier in King Edwards Own Gurkha Rifles.
He came home the day became a recruit,
With a bald head, as though his father had died.
He looked forward to the parades and hardships
That went under the guise of physical exercises.
He thought of stern, merciless sergeants and corporals
Of soccer games and regimental drills
A young man’s thrill of war-films and scotch and Gurkha-rum evenings.
He’d heard it all from the Gurkhas who’s returned in the Dasain festivals.
There was Kunjo Lama his maternal cousin,
Who boasted of his judo-prowess and showed photos of his British gal,
A pale blonde from Chichester in an English living-room.

It was a glorious sunset,
The clouds blazing in scarlet and orange hues,
As the young man, riding on the back of a lorry,
Sacks full of rice and salt,
Stared at the Siwaliks and Mahabharat mountains
Dwindling behind him.
As the sun set in the Himalayas,
The shadows grew longer in the vales.
The young man saw the golden moon,
Shining from a cloudy sky.
The same moon he’d seen on a poster in his uncle’s kitchen
As he ate cross-legged his dal-bhat-shikar after the hand-washing ritual.
Was the moon a metaphor?
Was it his fate to travel to Kathmandu,
Leaving behind his childhood friends and relatives in the hills,
Who were struggling for their very existence,
In the foothills of the Kanchenjunga,
Where the peaks were not summits to be scaled, with or without oxygen,
But the abodes of the Gods and Goddesses.
A realm where bhuts and prets, boksas and boksis,
Demons and dakinis prevailed.

Glossary:
Ranas: a ruling class that usurped the throne and ruled for 104 years in Nepal
Gurkhas: Nepali soldiers serving in Nepalese, Indian and British armies
Dal-bhat: Linsen und Reis
Shikar: Fleischgericht
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Patchwork Kaleidoscope (Satis Shroff)

What’s happening around us?
Lovers getting united,
Only to be separated.
Champagne glasses are raised.
We look deep into our eyes,
Our very souls.
There are reunions
But with other partners and families.
Patchwork families,
With tormented and bewildered children.
Marriages between gays and lesbians,
Adopted children to give the new bond
A family touch.

A colourful kaleidoscope unfurls before our eyes.
Do we know enough about relationships?
You and me.
Me and you.
Till death do us part?
Or till someone enters your or my life,
And takes my breath away.
Or yours.

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The Street Where I Lived (Satis Shroff)

Three decades ago, I remember
I lived at the Maru Tole.
In my student days in Kathmandu,
Right near the Kastamandap,
The temple that gave Kathmandu
Its name.

The rent of the room wasn't much
But water was scarce.
There were always people
Gathered around the only tap.
There was a bathroom with a tub,
But nobody took a bath.
There was no running-water.
It was like in a fake ad.
When I washed myself in the morning
A few rats and cockroaches would scurry by.
It just wasn’t the same as my parents’ home.
An elderly Newar gentleman would sing,
A Sanskrit verse ‘Om jaya jagadisha hare.’

Nearby, you could hear the beat of the damaru,
The chiming of the temple bells,
The blowing of a conch to round up the morning prayers.

The entrance near the street was always open,
And the heavy wooden doors had the eyes
Of  the primordeal Buddha carved and painted on them,
As if to say--- God sees you everywhere:
Up in the hills, down in the plains,
When you’re alone, and in company.

The sahu, our landlord, was a lean Newar,
Who preferred traditional Nepali clothes to shirts and trousers.
He composed Nepali music for Radio Nepal
And his songs could be heard
In the evening programmes of the Valley radio.
He didn't care who lived in his house,
Didn't bother about repairing
Or renovating the rooms,
As long as they paid the monthly rent in rupees.

From the window, sans glass, which was normal,
I could see funeral-processions rushing
To the cremation ghats of the holy,
But filthy Bishnumati river.
Below my window lived a Dutch man
With a Sherpa woman.
One day I opened the third page of The Rising Nepal
And saw my neighbour from the Netherlands:
Nabbed by the police and photographed by a city reporter.
The charge was ‘illegally smuggling hashish.’
After a few days he was in the Sherpa woman’s arms again.

People of tall stature always banged
Their heads on the house-entrances in Kathmandu.
The doors were meant for small Newaris,
Tamangs, Gurungs, Rais, Thakalis,
Not for tall plainsmen or westerners.
Many a rasta-haired Hippy cursed the wooden doors of Valley,
For they didn't give in, but the foreign skulls did.

After dinner I often strolled the streets of Maru Tole,
Didn't go far and entered a house
Where Led Zeppelin's music
Was oozing out of every old brick.
Man, this was groovy.
A semi-dark room with scarlet light,
Jimmy Hendrix, Santana posters,
And suddenly psychedelic colours,
Low tables and the sweet smell of charas.
Kathmandu's chocolate cake
Baked with plenty of hash and flower-power love
Did the rounds and so did the cannabis,
Passed on by friendly, blonde, red-headed, brunette,
Long and sticky-haired, roadies from the whole world,
Who donned gaudy Indian cotton clothes,
Spoke of nirvana, karma-cola and imitated tantric-sex.

For me, this was a fascinating scenario,
For I came from the foothills of the Eastern Himalayas,
Where the majestic peaks bore names like Jammu,
Kabru and Kanchenjunga.
I’d visited a Kindergarden run by western nuns
And an Irish boarding-school, which was originally a British cadet-school
With strict rules, canes on our young buttocks
If we broke the rules.
Discipline, obedience and no-nonsense.

The Christian Brothers of Ireland ruled the school with an iron fist.
Many a hill school-boy had to give up schooling,
When the poor parents couldn’t pay the exorbitant fees.
Drop outs had to join the Gurkhas, and fight India’s wars
With China in the Himalayas, against the Portugese in Goa,
In East Pakistan to help the Bengalis against the West Pakistanis,
In the Falklands on Her Majesty’s Service against the Argentinians,
And Nepal’s numerous UN Peace Keeping Missions.

Later I joined another school run by American priests,
Which was much more liberal and democratic.
We did a play called the Judgement at Nuremburg
And our music teacher was a colossal bloke from Germany.
His blonde son David gave us free shaves
With his Papa’s electric Rasierapparat.
The school-band played marching songs with a lot of oomph.

******

The Street Where I Live (Satis Shroff)

The street where I live with my family is the Pochgasse.

It lies to the north of Freiburg, in Zähringen.
Zähringen has a castle ruin, which is a tourist attraction.
In the early days they dug for silver ores below the castle.
The ores were brought to the 'Poche',
Where they separated the silver from the ore
By melting them at high temperatures in the charcoal-kilns.

Our house is fondly remembered as ‘the milk shop of family Wichmann.’
People used to tell us often,
“Gel, ihr wohnt da, wo früher die Wichmanns gewohnt haben?“

Frau Sanders, who lives at the charcoal-street, said to me,
'I went there often to buy milk.'
I tried to imagine our house with cows, big milk-cans and haystacks.
At the moment it smells of smoked-fish.
The adjacent barn has been rented to a German,
Who wears his spectacles on the tip of his nose,
He lisps and tells stories of the old times in Zähringen.
He smokes trout from the Black Forest thrice a year.
I think he sells them, otherwise he wouldn't smoke so many fishes.
He always hands me a freshly smoked trout
Wrapped on a piece of German newspaper.
I thank him and hand him a bottle of Weissherbst from our cellar.

My one-eyed neighbour Herr Huber and I relish the trouts.
He drives an old, broken-down car and has two big, black Rotweiler dogs.
He calls them Zeus and Apollo.
They're nice and always leashed.
At noon, when Herr Huber is away, and they have hunger,
You hear blood-curdling howls reminiscent of the hound of Baskerville.

When I sit and read a book on the terrace,
Frau Keller greets me with a friendly 'Hallochen!' from the street.
She has short, silvery hair and has a warm smile across her face.
She's an ethnic German from Romania.
I like her soft-spoken East Bloc accent.
Her friendliness is disarming even though she has a lot of pain.
She used to go walking in the European countryside with her husband.
He’s dead and she undertakes only small walks in the Black Forest now.

Then there are two Frau Maiers, a thin and an obese one.
The obese one is fighting a losing battle with her breath and varicose veins.
One can plainly see that she has a tough time
Walking up the steep and narrow Pochgasse.
Bur her pain-filled countenance disappears,
When she emits a courageous smile and greets me.
It's like watching the sun breaking
Through the sky on a clouded, winter morning day.
‘One has to walk as long as one can, night wahr?’ she says.

The thin Frau Maier wears spectacles and is over 70,
Likes to chat about the weather and the day's headlines.
She certainly is going strong.
She knows every Zähringer,
And everyone knows her.
In the afternoon I hear soft piano melodies,
When my son Julian does his music exercises.
The tones of the piano mingle with bird-cries,
And suddenly one hears the loud noise of a lorry,
Transporting either furniture or building materials,
Up and down the Pochgasse.
A lot of expensive villas are under construction.

'Ach, Zähringen isn't what it was previously ' says Herr Flamm,
Who lives four houses down the street.
Herr Flamm knows Zähringen, for he and his grandparents were born here.
The entire Music Choir Zäringia, of which he's a member,
Has aging problems.
The choir sings only the old traditional songs.
Broadway songs, rap, hip-hop, gospels aren't traditional enough.
The German youth just keep away.
They've become Europeans.

The Zähringer, as people living in Zähringen are wont to be called,
Are an active folk when it comes to organising things.
Every autumn there's a Hock around the St. Blasius church,
A get together, with Blasmusik, children's cries of joy,
The smell of waffel, noodle soup, roasted pork, sausages,
Fried potatoes and pizza lies in the air.

The ancestors of the people in Zähringer were charcoal-burners,
Who lived behind the castle.
One day the coal-burner discovered melted silver under his oven.
In those days there used to live a king, who'd fled to Kaisersstuhl.
He lived with his family in poverty.
The coal-burner went and gave the silver he'd found to the king.
The king was so impressed that he gave his daughter in marriage to the coal-burner,
As well as the land surrounding Freiburg.
The king named him the Herzog von Zähringen.
The Zähringer duke founded Freiburg and other castles.

Sometimes, we send our children to Herr Laule, the fat grocer.
The children like doing errands to Herrr Laule,
For he never forgets to reward them with candies.
The bespectacled Frau Laule, is stout and kind and both come from Waldkirch.
Hope they'll run the shop for years to come.
The children get a slice of Lyoner as a treat at the butcher Sumser's shop.
My daughter Natasha loves Lyoner.

There's a tunnel at the end of the Pochgasse.
The cars drive below and the ICE and Swiss trains above.
Young and elderly Germans come by and ask only one question:
„Wo, bitte, geht’s zum Zähringerburg?“
Where's the road to the Zähringen castle-ruins?

The castle was built in 1091 by Herzog Bertold V.
It was destroyed by war and fire.
What has remained is an 18 meter high tower,
With a commanding view of Freiburg.

Glossary:

Gasse: small lane
Köhler: charcoal-burner
Köhlerei: charcoal works
Weissherbst: a German wine
Blasmusic: brass band music
Burg: castle
Meiler: charcoal-kiln
Blaskapelle: brass-band
spanferkel: porkling
Herzog: Duke of Zähringen


THE HOLY COWS OF KATHMANDU (Satis Shroff)

Holy cow! The mayor of Kathmandu
Has done it.
Since ancient times a taboo
The free, nonchalant cows
Of Kathmandu were rounded up
In a rodeo by the Nepalese police.
Was it Nandi, Shiva's bull?
Or holy cows?
"They're cattle still",said the mayor.
"Straying cattle are not wanted".

Eighty-eight holy cows
Were auctioned
Not at Sotheby's
But in Kathmandu.
The auction yielded 64,460 rupees
Said the mayor of Kathmandu.

Cows that were a nuisance
To pedestrians and tourists at Thamel.
Cows that provided dung
And four other products:
Milk, yoghurt, butter and urine
For many a hearth.
Cows that gave urine
That the Hindus collected.
Cows that were sacred
And worshipped as the cow-mother.
Cows that were donated
And set free by Brahmins and Chettris
To set themselves free from sins.
Cows that marked the Gaijatra,
An eight-day homage to the dead.

It was a king, according to legend,
Who ordered cows to be set free
By families in mourning
In the streets of Kathmandu, Patan and Bhaktapur.
To share the bereaved pain of
The death of a beloved prince
And a sad mother and queen.

The children disguised themselves
As grotesque cows and motley figures
And danced to Nepalese music
To make the queen laugh,
And forget her tears.

Even today the bereaved
Families drive their cows
Through the streets of Kathmandu
On the day of Gaijatra:
The festival of the cows.
Despite the ecological control
On the cows of Kathmandu,
Lalitpur and Bhaktapur.

From ancient times
Kings, noblemen, pedestrians
Cyclists, pullcarts, cars,
Scooters and rickshaws,
The traffic snaked around the holy cows.

The umwelt-conscious mayor
Has made up his mind:
The cattle are obstructing the traffic
Long-haired Nepalese youth need a crew-cut
Horse-pulled carts and rickshaws must go.
They worsen sanitation
And environmental problems.
But the carpets and cars must stay.

Elephant-rides remain for the tourists
After all, we've developed
A yen for dollars, francs and marks.
Kathmandu is catching up
With the rest of the world.

Glossary:
Umwelt: German word for environment
Braahmins, Chettris: high castes in Hinduism
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THE HILLS ARE EMPTY (Satis Shroff)

Where have all the young folk gone?
The men are in foreign armies
Serving strange masters.
The servile, pretty women
Have been enticed to India's brothels
And you ask me:
"Where have all the young folk gone?"
They went to survive
The coldness that has swept the land
The drought, famine
Poverty, nepotism and feudalism
And the curse that goes
Under the name of afno manchey'
And chakari.

Glossary:
afno manchey: one's own clan or own people in a set-up
chakari: service done in a feudal heirarchy system (Speicheleckerei) to attain personal gains
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BACK TO THE VILLAGE (Satis Shroff)

Go back to the village
And order and a decree
With the blessing of the palace
To send the rural people home
And urbanised spectators to rural Nepal
Villagers who fled from the poverty
And the barrenness of their homes.
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THE VIDEO-DOCTOR  (Satis Shroff)

"I'll go to the video-doctor
He'll find out what's wrong with me.
And prescribe a foreign cure
Or give me an imported cure
A medicine that's stronger than
The herbs of the traditional shaman.

Yes,the video-doctor examines my belly
He applies a white, cold paste
On my ailing belly.
Turns on and off fascinating switches
And fumbles like Dr. Frankenstein
Above his prostrate creature,
With instructions and signs that are alien.

Red, green, yellow lights blink
The screen flimmers, curves appear
Am I that? Is that my belly? Honestly?
A broad, hazy conical contour that
Appears and disappears.
What has the foreign-trained shaman seen?

I saw numbers and shades
Did he see more?
Can he tell more?
Can he find a cure?
Does he see spirits, boksas and boksis
Bhut and pret that I don't?
Or other spirits that don't exist?
Will the cold metal on my belly
Perhaps explode?
Will I get an electro-shock?

Had I but listened to Maila Tamang
And gone to the jhakri, dhami or bijuwa
I could have saved the precious rupees
And got away with a rooster,
Instead of being told to turn
To the right, left, on my belly and back
With my body exposed
And a nurse, a woman sneering at me
Oh, what a shame for my male pride.
I'll never go there again.
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A SMALL PARADISE (Satis Shroff)

A walk with Elena in a pram
Along the Wildtal (the Wild Valley) path,
I hear the chirping of birds
In the trees and dense foliage on the wayside.

Elena leans out, only to throw herself back on her pram.
Suddenly a clearing and you see
Two ranges of the Black Forest mountains,
Behind the conifer silhouette.

Two white butterflies frolic and fly by.
Elene, who’s not even two, exclaims, ‘Da-da- da!’
As she points to them full of glee.

We go past the pastures and discover
A small Hexenhaus (witch’s house)and a row
Of Herrenhäüser (mansions).
There’s shade from the morning sun.
A noise along the tracks below
Increases in crescendo.
The world has caught up with us.
A sleek, snow-white ICE-train dashes by and breaks my reverie.
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At the German Doctor’s (Satis Shroff)

My small daughter Elena’s middle-ear is inflamed
So I go to our German child-doctor.
He examines her and curses her left ear,
Which is read and causes pain, even after thirteen antibiotic cures.
“By the way, what do you say about the massacre in your kingdom?”
I tell him it’s incredible, a crown prince who killed the King and Queen,
His brother and sister and then himself,
In a fit of rage and helplessness”.

The bald, bespectacled  German doctor went on,
‘My little daughter quipped today at breakfast,
“the King must have lied when he said to his people
The automatic gun went off and shot them all.”

Strange things happen in the Kingdom of Nepal.
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The Summer Heat (August  2003) (Satis Shroff)

Forests are burning in Canada, Portugal and Brandenburg-Germany
There’s danger of fire even in the Black Forest
With this scenario in the background,
Our children Julian and Elena and a Kindergarden friend Sarah
Are playing: teasing, jumping, running and singing in the garden,
Having a rollicking time in their inflated swimming-pool
Under the shade of two plum trees
No Kindergarden and no school, for it’s the summer holidays.

The summer heat is with us.
The fair town of Zäringen-Freiburg and the entire Schwarzwald
Seems to have slid to the tropics.
Car drivers of all makes barking at each other
To turn off their car stereo music and ghetto blasters, and barbeques
For fear of a flame that might spark off a wild fire.

A thick set bearded in casual wear, spectacles on his nose,
A grin countenance came, leaned on our house wall and said,
“I can’t bear the noise of you children playing in your garden.’
Six pair of eyes  looked up at him
Not understanding what the neighbour had against them.
Herr Hermann lived two houses away.

‘I’m retired since two months
And I want to enjoy my days reading philosophic texts
Or listening to classical music
But I get the jitters when I hear the you shouting and screaming.

Our immediate neighbour is a one-eyed roofer,
With a heart for big dogs, cats and children.
He told us, ‘When I first came to Zäringen
It was a dead area and silent like a graveyard.
I’m so glad that people are buying houses or building them.
It’s filling with life.’

He has bought the house next to ours
And renovates it around the clock,
Not even bothering about the afternoon rest hours from 1 to 3 pm.
He stops working neither on weekdays nor on religious and state holidays.
He hates silence and gets nervous when he doesn’t work.
At that very moment you could hear him working with his electric drill.

I asked Herr Hermann, ‘Can you hear this noise day in and day out? We do.’
“I don’t hear it, but I hear the children’s noise.
I can’t concentrate when I read or listen to the music.
It penetrates my ears.

Strange ears that don’t register noises
Created by cars, vans, trucks, taxis that pass by all day and night,
Created by his own garden appliances,
Created by his other neighbour who works like a horse on his 300 year house,
Created by how own beer parties deep into the night
And the blood curdling barks of the neighbour’s big black dogs,
That Julian my 5 year son fondly calls:
“The Howls of the Baskerville hounds” after Sir Arthur Conan Doyle’s book.

Sarah, who’s mother is a state-attorney, remarked:
‘We also make a lot of noise in our garden,
But no one has complained.
Children are allowed to have fun and scream and shout when they play.’
Julian couldn’t resist the temptation of adding:
‘Herr Hermann, didn’t you scream and shout when you were a child?
Or have you forgotten it?’

Herr Hermann was speechless and left.
It just wasn’t his day.
Perhaps it was the 40 degrees outside.
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On Painting a Winter Landscape (Satis Shroff)

I’ll paint a picture in acryl,
Of a winter landscape.
Not the Alps, but the Himalayas.

The eternal snows in the mountains
Are silvery and white.
The sky is azure, like on a holiday card,
With fluffy clouds above.
It’s a winter scene,
But you don’t feel the cold.
And you don’t freeze at daytime.
Yet when it becomes dark,
We Nepalis feel in our marrows the cold Himalayan wind,
Howling down the valleys and spurs.
Theirs is no central heating.
Neither gas nor electro-heating.
There are no plugs in the Himalayan huts,
Except along the well-beaten trekking trails.

There’s a tree in the landscape.
A black, naked tree
With branches like hands
In suspended animation.
A black crow crows aloud
And a shaman listens to it. It’s a mute language.
The shaman understands the crow
Does the crow follow the shaman?
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A NEPAL TALK (Satis Shroff)

A German school teacher invites me
To talk about Nepal
And to introduce a traditional dish to her German class.
The teacher, a lady in her forties,
Likes it multicultural.
She asks her pupils with foreign parents
To greet the class in outlandish tongues.

The bicultural children comply,
And the class learns to say:
‘Good morning, Bon Soir, Namaste,
In English, French and Nepali.
A class full of curious children await me.

We make momos and little hands help in turn.
In the audio-visual room the slide projector has no bulb.
An Italian Hausmeister turns up with a new one
And voila! Our adventure can begin.
I show them colour transparencies
Of Nepal, my homeland.
Temples, streets and school-children and ethnic Nepalis
From Kathmandu Valley and the hills.
Living Goddesses, potters, farmers, sadhus and priests,
Overdressed and underdressed Nepalis.
Rhinos, tigers and elephants in the subtropical flatlands.
King Birendra, Queen Aishwarya,
King Gyanendra, his consort and the smart Royal Gurkha Guards.

After the slides we return
To the classroom to try out the momos.
The German kids relish the Nepali Maultaschen.
I tell them a story about the yeti.

Meanwhile, Frau Wolf gathers money for the ski afternoon.
Our Nepal theme is over,
What remains are the queries,
Of the innocent, well-fed and well-off children of Freiburg:
Why did you come to Germany?
Have you climbed the Everest?
What does the Yeti look like?
Is the King of Nepal rich?
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OUT OF GERMANY (Satis Shroff)

Germany is our home, our Heimat
A land with Christian occidental norms and values.
A land with a culture and tradition
Rich in values, diversity and a hoary past.
Even in this social welfare state,
The poor are getting relatively poorer.
We’re embraced the euro,
And everything is expensive.
The old Deutsche Mark is out,
Though a lot of older Germans
Have problems with the conversions.
It reminds me of the time,
When Nepal went metric according to a royal decree.
The government did, but the older generation of Nepalis didn’t.
They still cling to the manas and pathis.
That’s tradition .
Is Nepal going with the times?

WHEN THE SOUL LEAVES (Satis Shroff)

Like Shakespeare said, 'All the world's a stage'
And we've played many different roles in our lives
In various places and scenarios.
As we grow old and ripe, our knowledge of the world grows.
We hold what we cannot see, smell, taste and touch in our memories.
We only have to walk down memory lane
To find the countless faces, places, sights and sounds that we have stored,
To be recalled and retrieved through association
In conversations with others
Or when we contemplate alone.

Why should elderly people be scared of social terror and aging?
Aging is a biological phenomenon.
We should be glad that we have lived useful lives,
Filled with good experiences.
The wonderful children that we have created,
The very gems of our genes,
Each so individual in their personalities.
The house we lived in and filled
With love, laughter, songs and music.
The parents and grand-parents, friends and relatives
We have had the time to share with.
But we should be able to assert our exit from this earthly existence
In the manner that we desire,
And not leave it in the hands
Of an intensive life-extension unit.

Let us dwell on common experiences and encounters
That we can take with us,
When the soul leaves the body
And races towards space and becomes unified
With the ever expanding, timeless cosmos.
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GROW WITH LOVE (Satis Shroff)

Love yourself
Accept yourself,
For self-love and self-respect
Are the basis of joy, emotion
And spiritual well being.

Watch your feelings,
Study your thoughts
And your beliefs,
For your existence
Is unique and beautiful.

You came to the world alone
And you go back alone.
But while you breathe
You are near
To your fellow human beings,
Families, friends and strangers
As long as you are receptive.

Open yourself to lust and joy,
To the wonders of daily life and Nature.
Don’t close your door to love.
If you remain superficial,
You’ll never reach its depth.

Love is more than a feeling.
Love is also passion and devotion.

Grow with love and tenderness.
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WITHOUT WORDS (Satis Shroff)

We speak with each other
A wonderful feeling overcomes me
And I’m touched to the roots of my existence.
As though it was a doubling of my existence.
It becomes a passion
To speak with each other.

Our lives filled with togetherness:
With ourselves and our children.
I discover myself in you
And you in me.
Where one is at home
In the company of the other
And vice versa.

Where you can be the way you are
Where I can be the way I am.
Our tolerance for each other is crucial
There are moments when one forgets time.
We speak to each other without words.
It’s not sung,
It’s not instrumental chords.

Just our hearts understanding each other.
In tact with each other.
Our eyes speak volumes
And a nod is enough.

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THE SEA SWELLS (Satis Shroff)

The sea shells on the sea shore
Suddenly the sea swells.
Ring the church and temple bells.
All is not well.
The sea has gone back.

Brown-burnt Tarzans and Janes
From different continents,
Wonder what’s going on.
A man from Sweden
Is immersed in his thriller under the palms.
A mother and daughter from Germany
Frolic on the white sunny beach.

Even the sea-gulls stop and listen
To the foreboding silence.

The sea swells,
Comes back
And brings an apocalyptic destruction:
Sweeping humans, huts and hotels,
Boats, billboards and debris.
Cries for help are stifled by the roaring waves.

The sea goes back.
Leaving behind lost souls,
Caught in suspended animation.
I close my eyes.
Everything dies.
Tsunami. Tsunami.
Shanti. Om shanti.



THE NEPALESE REALITY (Satis Shroff)

All the king’s horses
And all the king’s men
Could not put Nepal together again.

Nepalese men and women
Look out of their ornate windows,
In west, east, north and south Nepal
And think:
A decade long war between the Maoists and Royalists
Has come to an end
We have suffered so much.
So many innocent men, women, boys and girls
Have been slain by bullets,
From both sides.

Kal Bhairab seems to be pacified,
For Vishnu has crept to his bed of serpents.
He peers at the unfurling scenario:
A new interim government,
A new constitution,
More amendments.
He hisses with a sulk:
‘What can they do better than I?’

When aristocrats, chauvinists, egoists and phallocrats
Were in power,
The underprivileged castes and tribes,
Women and children,
Went always with empty hands.
A new revolution and democracy is in the land,
But have the people changed their minds?
Or are they still conscious of their caste, birth and tribe?
Of their earlier prejudices, hatred and malice
Towards the dalits, the have-nots?

Our fervent prayers have been heard.
The people are rejoicing in the streets of Kathmandu.
May there be ‘everlasting’ peace again in Nepal,
Though ‘everlasting peace’ has become inflationary.
We have no choice,
But to lay our hopes on the fragile signatures
Of two protagonists,
In the Shadow of the Himalayas.
Rejoice and take reality as it is.

Tuesday, September 04, 2007



Der Zerbrochene Dichter (Satis Shroff)

Ich war der Präsident von der Nepali Literarische Gesellschaft
Und mein Reich war ein kleines Königreich
Von Dichtern und Schriftstellern am Hang des Himalaya.
Ich machte viel Fortschritte,
Nachdem ich als Buchhalter in Seiner Majestätsregierung anfing.
Ich war Brahmane und nahm eine Chettri als Frau,
Schön wie ein Bollywood Sternchen.
Jedes mal als ich ihre Antlitz betrachtete,
Wurde meine Männlichkeit geschmeichelt.
Ach, weil sie ein Jahrzehnt jünger war als ich.
Ich fing an spät zu schreiben
Und veröffentlichte ein Gedicht.
Die Kritiker sagten meine Verse wären schlecht
Und ich bekam mehrere Abfuhren.
Durch Zufall begegnete ich einem begabten jungen Mann,
Der mein Ghostwriter wurde.

Während ich mit meinem Geschäft beschäftigt war,
Und die Zahlen hin und her schob,
Schrieb er wunderschöne Verse
Und Kurzgeschichten in meinem Name.
Meinem Ruf wuchs im Königreich.
Ich wurde hoch verehrt für meine endlose Kreativität.
Gedichtbände mit meine Name sind erschienen.
Sie wurden in literarischen Kreisen vorgelesen.
Ich wurde produktiv und Prominent.
Bis mein Ghostwriter meine schöne Frau nahm
Und verschwand.

Da war ich: Ein alter, verletzter, zerbrochener Mann,
Der im Bett lag und auf Yamaraj wartete, der Gott des Todes.
Ich bereitete mich vor um dem ewigen Schicksal
Meines Lebens zu begegnen,
Nach einer Diagnose von Leberzirrhose.
Der Raksi, Gurkha Rum und teuere schottische Scotch
Hatten mich umgebracht.

Bis zum bitteren Ende riss ich mich zusammen.



Mental Molotovs (Satis Shroff 1990)

Wenn Hoyerswerda brennt
Diskutieren sie über Asylanten.
Friedliche, Rechtbewusste Deutsche
Gehen mit Kerzen auf die Strassen.

Wenn ein Haus in Mölln brennt
Diskutieren sie ob sie Soldaten
Von den Gefahren von Somalia
zurückbringen sollen.

Bei der türkischen Beerdigung in Solingen,
Blieb der Kanzler weg.
Und vermied so das
Faule Eier und überreife Tomaten,
In seine Richtung fliegen würden.

Bei der Gerichtsverhandlung
Kommt der Skin und der Neonazi
Mit vielen Haaren auf dem Kopf.
Eine wahre Umwandlung.
Er trägt ein Zweiteiler Anzug,
Eine Krawatte um seinen Hals
Und sieht so respektabel aus.
Er schaut in die Kamera
Mit klaren, kalten, blauen Augen und
Sagt: „Ich bin unschuldig
Und ein Opfer der
Modernen Industriegesellschaft,“
Und zieht seine ursprüngliche Aussage zurück.

Die Richter sind Nachsichtig,
Und der Neo wird auf
Freien Fuß gesetzt.
Draußen gestikuliert mit seinem Mittelfinger
Und sagt: „Leck mich am Arsch!“
Als er in einem Auto wegfährt,
Und kommt wieder mit einem Molotov,
Wie ein Sphinx aus der Asche.
„Ausländer raus!
Deutschland den Deutschen!“
Das sind die Parolen
Von den neunziger Jahren
Und jetzt noch.
Die alte Schwarz und Weiß Fahne
Von dem Dritte Reich
Verursacht kein staunen mehr,
In Fußballstadien, Strassen und Kneipen.




Die Frau des Professors (Satis Shroff)

„Mein Mann ist verrückt, er spinnt,“
Sagt Frau Fleckenstein, meine Vermieterin,
Als sie die Marmor Treppe schwankend hinunter kommt.
Sie bremst ihre torkelnde Gang
Mit einem Schluckauf
Und sagt: „ Entschuldigen Sie,“
Und entlädt ihre Elend,
Unzufriedenheit,Melancholie
Und Leid.
Der Emotionsstau von vierzig Ehejahren.

Ihr Mann ist ein angesehener Intellektueller.
Ein Ehrenwürdiger Mann.
Ein Professor mit einer jungen Geliebten.
Und sie hat ihre wohlgeformte Flaschen:
Rotwein, Weißwein,
Burgunder, Tokay und Ruländer,
Schwarzwälderschnaps, Whiskey,
Kirchwasser und Feuerwasser.
Je hochprozentiger
desto besser.

Sie verteidigt sich
Sie verletzt sich
Mit Bitterkeit und Eifer.
Ihre Schönheit ist verblasst.
Einst ihre Kapital,
Jetzt ein Handikap.
Ein ledernes Haut,
Taschen unter den Augen,
Vernachlässigte blonde Haare
Und ein Spitzbauch
von abendlichen Naschereien.
Eine verfaulte Leber,
Und ein Überschuss an Zorn.
Eine Fee die eine Nörglerin
Geworden ist.

Spannung liegt in der Luft
Töpfe und Pfannen fliegen in der Luft
Furie und Frustration,
Zorn und Bösartigkeit.
Eine Ehe ist zerrüttet

Was übrig bleibt ist eine Fassade,
Von einem Professor und seiner Gattin.
Grau und grausam zueinander.
Maskierte Gesichter die sagen:
„Guten Tag,“
Wenn es innen bewölkt, stürmisch,
Hurrikanartig ist.

Sie vergeben und vergessen.
Das ist menschliche Schwäche.
„Ich ertrage mein Groll,“ sagt Milady.
Und mein Vermieter ist ein wahrer Herr.
Herr über sein Reichtum,
Frau und sein elendes Eheleben.
Ein erbarmloses, reuloses,
mitleidloses Dasein,
Im Winter ihres Lebens.

Zu alt sich scheiden zu lassen,
Zu jung um zu sterben.
Was übrig bleibt ist nur die Lüge.


Nur Sagarmatha weiß es (Satis Shroff)

Der Sherpa stapft durch die Schnee
Keucht und Kämpft
Und bereitet den Weg
Mit Fixierseil, Leitern,
Haken und Spikes vor,
Und sagt: „Folgen Sie mir, Sir.“

Letzte Saison war es ein Tiroler, ein Tokyoter
Und ein Gentleman von Vienna.
Diesmal ist es ein Sahib aus Bolognia,
Mit Gesundheitsversicherung
Und Lebensversicherung,
Bewaffnet mit Kreditkarten und Stolz,
Stürmen Sie die Himalaya Gipfeln,
Mit der Hilfe von Nepalis.

Hillary nahm Tenzings Bild auf.
Ach, die Zeiten haben sich geändert.
Für den Sahib ist es pure Eitelkeit,
Für den Sherpa krasse Existenzkampf.

Durch stürmische Wetter und der Sherpas
Können und schaffen am vorherigen Tag,
Nimmt der Sahib einen kräftigen Zug Sauerstoff,
Er denkt laut im Basislager:
„Die Sherpas können eh nicht kommunizieren,
Die sind des Schreibens und Lesens
Unkundig zu der Außenwelt.“

Der Sahib täuscht Krankheit und klettert runter.

Und macht ein Solo Klettern am nächsten Tag.
Und so wächst die Legende
Von der Sahib auf dem Gipfel.
Ein Digitalfoto geht rund um die Welt
Ohne Sherpa
Ohne Sauerstoff
Ohne Amphetamine.

War es ein faires Verhalten?
Nur Sagarmatha weiß es
Nur Sagarmatha weiß es.



Die Berge sind Menschenleer (Satis Shroff)

Wo sind die jungen Leute?
Die Männer sind in fremden Armeeen
Und dienen ausländischen Herren.

Die schönen, Gehörsamen Frauen
Sind in Bombays und Kalkuttas Bordellen verführt.

Und sie Fragen mich:
„Wo die jungen Leute sind?“

Sie gingen fort um zu überleben,
Weil eine Kälte sich im Königreich verbreitet hat.
Die Dürre, die Hungersnot,
Die Armut, die Vetterwirtschaft
Und der Feudalismus
Und der Fluch unter den Namen
Afnu manchey
und Chakari
geht.

Glossar:
Afnu manchey: Leute von dem eigenen Kasten (Vitamin B)
Chakari: Speichelleckerei, Dienstleistungen in einer feudalen Hierarchie


Der Makel (Satis Shroff)

Ich lebe in ständiger Angst
Entdeckt zu werden.
Meine Frau weiß es
Meine Tochter weiß es
Sonst niemand.
Ich fühle mich wie ein Versager,
Denn ich habe einen Makel.

Die Gründe liegen im Elternhaus,
Teilweise in der Schule.
Meine Eltern hatten keine Zeit für mich
Sie schufteten und schafften.
Vater kam oft mit einer Fahne.
Er schlug auf Mutter und uns.
Mein Lehrer verprügelte mich auch.
Ich bekam Lernprobleme.

Als Kind musste ich in den Feldern arbeiten,
Denn mein Vater war Bauer.
Ich wurde als Kind vernachlässigt.
Meine Mutter hätte mir geholfen,
Aber sie war Müde und ratlos.
Ich mogelte mich durch in der Schule,
Schaffte aber den Schulabschluss nicht.
So wuchs ich als Mann auf
Ohne Lesen,
Ohne Schreiben
Zu können.

*****
Die heilige Kühe von Kathmandu (Satis Shroff)

Heilige Kuh!
Der Bürgermeister von Kathmandu
Hat es geschafft.
Seit Jahrhundert eine Tabu
Die freie, nonchalant Kühe von Kathmandu
Wurden zusammengetrieben
Wie bei einem Rodeo von der Nepali Polizei.
War es Nandi, Shivas Stier?
Oder heilige Kühe?
„Trotzdem sind sie Rinder,“ sagte der Bürgermeister.
„Streunende Kühe sind nicht erwünscht.“

Achtundachtzig heilige Kühe
Kamen unter das Hammer
Nicht bei Sothebys
Sondern in Kathmandu.
Die Auktion brachte 64,460 Rupien.

Kühe waren Hindernisse
Für Fußgänger und Touristen in Thamel.
Kühe die Dünger lieferten,
Und andere Produkte:
Milch, Joghurt und Butter
Für den Hindus und Buddhisten in Kathmandu.
Kühe gaben Urin
Das die Hindus eifrig sammelten
Und für religiöse Zeremonien brauchten.
Kühe waren Heilig
Und wurden angebetet und verehrt
Als die Kuhmutter.

Kühe die geschenkt wurden
Und frei gesetzt von den Brahmanen und Chettris
Um sich von ihren Sünden zu befreien.
Kühe, die eine Zeichen für Gaijatra waren,
Eine achttägige Hommage an den verstorbenen.

Es war ein König, so eine Legende,
Der Befahl, dass Kühe freigesetzt sollen
Von Familien die trauerten,
In den Strassen von Kathmandu,
Lalitpur und Bhadgaon,
Um die Schmerzen von einem verstorbenen Prinz
Zu verkraften,
Und eine traurige Mutter und Königen
Zu trösten.

Die Kinder verkleideten sich
Als groteske Kühe und lustige Figuren
Und tanzten zu Nepali Musik,
Um die Königen zum lachen zu bringen
Und ihre Tränen zu wischen.



Santa Fe (Satis Shroff)

Ein deutscher Professor machte mir den Hof
Und sagte, dass ich trotzdem
Mein Kreatives Schreiben
Weitermachen dürfte,
Wenn ich ihm heiraten würde.
Ich gab ihn das Jawort,
Schenkte ihm fünf Kinder
Und hatte fürs Schreiben keine Zeit.

Ich war ewig dabei
Pampers zu wechseln,
Popos einzukremen
Für sieben Familiemitgliedern zu kochen.
Ich staubte die vielen Fenstern und Möbeln ab.
Polierte das Treppenhaus
Räumte immer die Kindersachen auf,
In einem dreistöckigen Haus.
Ich fütterte und pflegte den Kleinen,
Lobte und streichelte den Größeren.

Ich hatte plötzlich keine Zeit
Für mich und meine Belange.
Hin und wieder hatte ich eine Inspiration
Aber ich hatte keine Zeit
Und die Gedanken sind in Luft aufgelöst.
Verloren waren meine
Intellektuelle Kostbarkeiten,
Zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang.

Eine Müdigkeit fiel über mich.
Ich war froh, wenn ich einmal gut schlief.
Der Schlaf tröstete mich nach meiner Hausarbeit.
Die Familie war zu sehr mit mir.

Eines Tages habe ich mir auf den Weg
Nach Santa Fe gemacht,
Der einzige Ort wo ich mich frei fühlte.
Frei zu denken und auszusortieren
Und sie in meinem Laptop heranwachsen zu sehen.



Das göttliche in Dir (Satis Shroff)

Wenn das vertraute plötzlich Fremd wird,
Die Fremde wird vertraut.
Eine fremde Zunge und fremde Sitten,
Fremd zueinander
Ein Nepali trifft ein Schweizer Fräulein
In den Bergen von Grindelwald.

Ein fremder in ein vertrautes Landschaft,
Eine Welt voller eisige Schneehänge
Dennoch wuchs eine Wärme.

Wir hatten die gleiche Gedanken
Ohne ein gemeinsames Wort.
Die Gesten und die Mimik sagten:
Wir verstehen uns.

Namaste! Auf wiedersehen!
Auf wiedersehen! Namaste!
Wir werden uns wiedersehen.
Ich begrüße das göttliche in Dir.

*****


Mein Alptraum (Satis Shroff)

Wenn die Nacht nicht so Kalt ist,
Wenn ich im Bett bin
Träume ich von einem entfernten Land.
Ein Land wo ein König über seinen Reich regiert
Ein Land wo es noch Bauern gibt, ohne Rechte,
Die Felder bestellen, die denen nicht gehören.
Ein Land wo die Kinder arbeiten müssen,
Und keine die Zeit für Tagträumerei haben.
Wo Mädchen das Gras schneiden
Und schwere Körbe auf dem Rücken tragen.
Winzige Füße, die steilen Wege gehen.
Ein Land, wo der Vater Holz sammelt und zerstückelt,
Die schließlich nur ein Paar Rupien bringen,
Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang.
Ein Land, wo unschuldige Mädchen
Ihre rechte Hand ausstrecken,
Und werden mit Dollars belohnt.

Ein Land, wo eine Frau weiße, rote, gelbe und lila
Tabletten und Pillen sammelt,
Von den altruistischen Touristen, die vorbei laufen.
Die meisten sind weder Ärzte noch Krankenschwestern.
Dennoch verteilen Sie Pillen,
Sich ohne Gedanken zu machen über die Nebenwirkungen.
Die Nepali Frau besitzt eine Arsenal
Von potente Pharmaka.
Sie kann die fein gedruckte Hinweise nicht lesen,
Weil sie auf Deutsch, Französisch, Englisch
Oder Spanisch sind,
Die Hieroglyphen von viele ferne Grammatik.
Schwarze Buchstaben sehen aus
Wie asiatische Wasserbüffel in ihren Augen.
„Kala akshar, bhaisi barabar“ sagt die Nepali Frau.

Die Gedanken, dass sie Pillen und Tabletten
An andere Kranke Nepali Mütter oder Kinder verteilt,
Macht mir Angst.
Wie gedankenlos, diese Fremden,
Die Trekker und Bergsteiger mit Bildung,
Die medizinische Almosen geben,
Und dabei die makabere Rollen von Ärzte,
Im Schatten des Himalaya, spielen.

Glossar:
Kala: Schwarz
Akshar: Buchstaben
Bhaisi: Wasserbüffel
Barabar: ist gleich/ähnlich wie
Satis Shroff’s German Translations: Satis Shroff has translated Nepali literature  (prose and poems) by Nepali writers such as: Laxmiprasad Devkota (Muna Madan), Bhupi Sherchan, Banira Giri (Kathmandu), Bhisma Upreti, Krishna Bhakta Shrestha, Bal Krishna Sama (Ich Hasse & Auf der Suche nach Poesie), Abhi Subedi, Toya Gurung, Dorjee Tschering Lepcha (Die Ameisenkönigin & Der Spinnenmensch), Guruprasad Mainali (Der Martyrer), Krishna Bam Malla (Der Pfluger), Lekhnach Paudyal (Der Himalaya), Hridaya Singh Pradhan (Die Tränen von Ujyali), Shiva Kumer Rai (Der Preis des Fisches),Sharad Sharma (Woman:Nature), Toya Gurung (Mein Traum), Binaya Rawal (Phulmayas Dasainfest), Abhi Subedi (Am Abend mit dem Auto), Bimal Nibha (Jumla), Jiwan Acharya (Der Bildhauer & Muglin) etc. into German, a part of which can be read under the title ‘Under the Shadow of the Himalayas.’
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Muna Madan (Laxmi Prasad Devkota)

Devkotas Werk „Muna und Madan“ entstand 1936 auf. Dieses Gedicht basiert auf einer Newari-Ballade. Madan, ein Geschäftsmann will nach Lhasa (Tibet) um dort Handel zu treiben, wie es früher üblich war. Damals gab es eine richtige Newar-Kolonie von Händlern in Lhasa. Seine frisch verheiratete Frau Muna liebt ihn innig und bittet ihn, sie nicht allein in Kathmandu zu lassen, „mein Herz nicht brennen zu lassen in einem Feuer, das nie ausgemacht werden kann“. Madan macht sich sehr viele Sorgen, geht aber trotzdem weg von Muna. Bevor er geht, verlangt er ein Lächeln von Muna. Aber Muna kann „die Sonne nicht herausbringen in der Nacht und lächeln zum Abschied“. Sie hat keine Interesse für Reichtum und ist sogar bereit, ein Leben in Armut, Frieden und Liebe zu verbringen. Aber Madan muss sein Haus reparieren und muss sich um seine alte Mutter sorgen. Er geht auf diese gefährliche Reise, wird auf dem Rückweg krank und wird von seinen Händlerfreunden im Stich gelassen. Dennoch hat er Glück und wird von einem guten Tibeter gepflegt. Muna kann die lange Zeit der Trennung nicht aushalten und ist traurig und verzweifelt. Sie sieht viele schlechte Omen. Ein böser Verehrer von Muna schickt eine Nachricht von Madans Tod zu ihr. Muna stirbt an gebrochenem Herzen. Viele Jahre später kehrt Madan zurück und findet seine Geliebte schon längst tot und verschwunden und seine Mutter liegt auf dem Sterbebett. Er kann den Schmerz und das Leiden nicht verkraften und stirbt auch.


Madan verabschiedet sich um nach Tibet zu gehen:

(Muna): „Geh nicht, mein Leben, und lass mich hier allein,
Im Wald meines Herzens hast du ein unlöschbares Feuer der Sehnsucht entfacht,
Ein unstillbares Feuer der Sehnsucht hast du entfacht,
Du Stern meiner Augen, oh mein Geliebter! Wenn dieses Licht erlischt,
Was soll ich sagen? Ich würde nichts sagen, auch wenn du mich vergiftet hättest,
Geliebter, mich vergiftet!
Die Worte aus meinem Herzen, bleiben mir im Hals stecken, in meinem Hals bleiben sie stecken
Mein Herz schlägt fünfzig mal in einer Sekunde,
Wenn meine Brust aufgerissen (würde) und dir gezeigt würde,
Würden deine Gedanken vielleicht zurückkehren wenn das Bild entschleiert würde,
Ein Stück meines Herzens fällt in meine Tränen, diese Tränen sprechen nicht,
Meine tiefsten Gefühle bleiben in meinem Herzen, meine Brust zeigt sie nicht,
Meine Liebe, Tränen können nicht sprechen!“

(Madan): „Oh meine Muna, sprich nicht so, blühend im Mondlicht,
Schnell werde ich zurückkehren, warum vergisst du?
In Lhasa werde ich zwanzig Tage verweilen, und zwanzig Tage unterwegs sein,
Der Cakheva Vogel kommt an einem Tag morgens angeflogen,
Geliebte, der große Tag, an dem wir uns treffen.
Eines Mannes Entschluss ist Handeln oder Sterben,
Geliebte, leg mir mit deinen Tränen kein Hindernis auf den Weg.
Lächle, und zeige deine Zähne, die wie Kerne des Granatapfels sind,
Wenn du lächelst, kann ich Indra1 auf seinem Thron herausfordern,
Geliebte, lächele beim Abschied !“

(Muna): „Oh, mein Rama, oh mein Krishna, es wird Dschungel und Berge geben,
Die Tibeter auf den Felsen sind wie wilde Tiere, die Kühe anfallen!
Ein Lächeln beim Abschied ist wie die Sonne in der Nacht, wie kann ich dies verstehen?
Wenn du gehen musst, lass mich nicht allein, lass mich dich begleiten,
Laß mich dein Gesicht und deinen Körper beschützen mit meiner Liebe.“

(Madan): „Sprich nicht so, verstehe Muna, deine Füße sind wie Blumen,
Die Wälder sind dornig und steil, wie kann ich dich mitnehmen?
Oh Nagas Tochter, komm nicht in die Berge !
Meine einzige Mutter, das glückverheißende Licht, vergiss sie nicht zu pflegen,
Lass eine Mutter, die sechzig Winter überstanden hat, nicht alleine,
Sie möge sitzen und auf dein mondgleiches Gesicht schauen.“

(Muna): „Ihre grau gewordenen Haare, ihre müde gewordener Körper, die Liebe deiner Mutter
Haben deine Füße nicht zurückgehalten, die Schatten der Liebe konnten dich nicht aufhalten,
Mein Herr, die Liebe deiner Mutter.
In ein wildes Land gehen, gekleidet wie ein Händler, Gefahren ausgesetzt,
Was soll gewonnen werden, Herr ! Du verlässt sie und gehst nach Lhasa?
Taschen voller Gold,( sind) Hände voller Schmutz, was bringt so ein Reichtum?
Besser ist es Brennnessel und Salat zu essen mit zufriedenem Herzen,
Oh meine Geliebte, mit einem reichen Herzen !“

Madan): „Geliebte, deine Worte treffen mich ins Herz,
Was willst du machen, Muna ? Dieser Atem stockt vor jenem sündhaften Reichtum,
Mit ein paar Schluck Milch würde ich Mutters Kehle erfrischen,
Ihre Wünsche nach eine Herberge und einem Brunnen erfüllen,
Diese Arme würde ich schmücken mit Reifen aus schwerem Gold,
Das Fundament des Hauses, baufällig durch Schulden, würde ich verstärken.
Diese Hoffnung entstand in meinem Herzen und verschwand wieder
Ich habe meine Füße jetzt gehoben, meine Wünsche gehoben,
Gott ist oben, mein Herz ist meine Begleiter, Ich werde diesen Fluss überqueren,
Falls ein Gefühl mir gesellen sollte, obwohl ich mich richtig verhalte, werde ich auf dem Weg sterben,
Außerhalb von dieser Erde, im Himmel, Liebste, werden wir uns wieder treffen.

(Muna): „Oh mein Krishna, sprich nicht und binde nicht den Knoten im Herzen noch enger,
In meinem Geist male ich ein Bild von deinem kostbaren Gesicht,
Wende dich nicht ab, Liebster ! Verstecke nicht die Tränen, die deine Augen füllen,
Die Mädchen von Lhasa, mit blitzenden Augen, aus Gold geschmiedet,
Ihre Sprache wie die einer Nachtigall, mit Rosen die auf ihren Wangen blühen,
Lass sie alle spielen, lass sie alle tanzen auf den Bergen und Wiesen,
Falls du mich vergisst, diese Tränen werden dich beunruhigen, sage ich ängstlich.
Mach dich auf die Reise, lass dunkel werden in Haus und Stadt,
Ich habe keine Kraft mehr zu weinen, ich habe Tränen vergossen vor dir“.
In der Dunkelheit brennen die Erinnerungen wenn es blitzt,
Ein Regen von kühlen Tränen wird vor den Augen der Sorgenvollen fallen.

Muna allein

Muna allein, wunderschön, blühend wie eine Lotusblume,
Sich offenbart wie der Mond, der die silberne Wolkenkante berührt,
Wenn sie ihre zarten Lippen öffnete zum Lächeln, regnete es Perlen,
Sie welkte wie eine Blume in Winter (Pus), und Tränen flossen aus ihren Augen
Sie trocknete ihren große Augen und kümmerte sich um ihre Schwiegermutter,
Wenn sie schlief in ihrem Kämmerlein war ihre Kissen durchnässt von tausend Sorgen.
Lang (waren) die Tage, lang die Nächte, traurig die Tage,
Ob dunkle Nächte oder helle, der Mond selbst war traurig,
Muna am Fenster, ein glitzernder Stern, ihre Liebster ist in Lhasa,
Tränen in ihren Augen, Munas Herz war zerfressen von Sorge,
Es war als ob ein dünner Nieselschauer in ihrer Stimme wäre.
Ein Lied stieg empor in der Stille, als ob die Sehnsucht selbst gesprochen hätte.
Ihre Träume waren kostbar für ihre Augen, Tausende von Sorgen erreichten sie nicht,
Wenn sie ihn im Traum sah, fiel es ihr schwer aufzustehen.
Sie weinte, da sie noch lebte, auch im Traum,
Tag für Tag welkt sie dahin wie eine Rose.
Sie versteckt ihre Trauer in ihrem Herzen, verbirgt sie in Schweigsamkeit:
Ein Vogel versteckt mit seinen Federn den Pfeil, der sein Herz durchbohrt,
Das Ende des Tages wird hell im Schein einer Lampe.
Die Schönheit einer welkenden Blumen wächst, wenn der Herbst nahe ist.
Die dunkeln Ränder der Wolken sind silbern, und der Mond ist noch heller,
Sein Gesicht beim Abschiednehmen leuchtet auf in ihrem Herzen, das Licht der Traurigkeit,
Tränen von Tautropfen fallen auf Blumen, Regenwasser vom Himmel,
Sternenlicht, Tränen der Nacht, tropfen auf die Erde.
Die süßen Wurzeln der schönen Rose werden zur Nahrung von Würmern
Eine Blume, die in der Stadt blüht, wird Opfer eines Bösen,
Die Hand eines Menschen füllt Schmutz in reines Wasser
Menschen säen Dornen in den Weg der Menschen.
Wunderschön, unsere Muna, sitzend an ihrem Fenster
Ein Stadtgauner, ein Taugenichts, sah sie, sie bewegte sich wie ein Nymphe,
Machte eine Lampe für die Göttin Bhavani.
Ihre runden Backen, ihre Ohrläppchen, ihre lockigen Haare,
Bei dieser plötzlichen Erscheinung stand er auf, verlor seinen Verstand,
Und ging weg, einmal hierhin, einmal dorthin.

Du siehst die Rose ist schön, Bruder berühre sie nicht!
Er sah sie mit Verlangen, er war verzaubert, werde kein Wilder!
Die Dinge der Schöpfung sind schöne Edelsteine für unsere Blicke,
Berühre und töte nicht die Blume, die Gottes Lächeln bekommen hat.

Madan ist auf dem Heimweg an Cholera erkrankt

„Lasst mich nicht im Wald allein, meine Freunde,
Zur sündigen Beute von Krähen und Geiern,
Meine alte Mutter daheim! Wird die alte Frau sterben?
Meine Muna, gleich wie der Mond, wird sie zu Tode geschlagen?
Oh meine Freunde, O meine Brüder, ich werde jetzt nicht sterben,
Ich werde den Tod bekämpfen, ich werde aufstehen, ich will nicht im Wald sterben,
Mein Hals ist trocken, meine Brust brennt, trocknet meine Tränen,
Noch habe ich Atem, noch habe ich Hoffnung, versteht meinen Schmerz,
Meine alte Mutter wird euch segnen, rettet mich!
Es ist Pflicht eines Menschen, die Tränen des anderen zu wischen.“

Was willst du tun, Bruder? Unser Heim ist weit entfernt von diesem Dschungelweg,
Warten wir bis du geheilt bist von dieser Cholera, wird uns Unglück bringen,
In diesem Wald gibt es keine Heilkräuter,
Verweile hier und denke an Gott,
Alle müssen gehen, ihre Haus und Heim verlassen,
Wenn du in deiner letzten Stunde an Gott denkst, wirst du sicher gerettet werden.“

Gestützt auf seine Arme, erhob sich Madan, (er sah), seine Freunde waren gegangen,
Im Westen hatten sich die Augen des Tages blutrot gefärbt,
Eine fahle Dämmerung kam über den Wald, sogar der Wind schlief ein,
Die Vögel hörten auf zu singen, die Kälte befiel ihn
Ein trauriger Zustand, erbarmungslos die Berge und Wälder,
Die Sterne, die ganze Welt erschien grausam, grausame Trostlosigkeit.
Er drehte sich langsam auf dem Gras, dann seufzte er,
Ein Bild von Zuhause kam in sein Gedächtnis, klarer als je zuvor,
‚Oh meine Mutter, denk an mich!
Oh meine Muna, denk an mich!
Gott, Gott, in diesem Wald bist Du meine einziger Freund,
(Von) oben siehst du die steinharten Herzen der Menschen.

Wo wird jene Feuerflamme sein? Hat der Wald Feuer gefangen?
Ist ein Waldbrand entstanden, um diesen sterbenden Menschen noch mehr zu zerstören?
Ein Man näherte sich, er trug eine Fackel,
War es ein Räuber, war es ein Geist oder eine böser Waldgeist?

Sein Atem hing an einem Faden, sollte er hoffen, sollte er fürchten?
Schließlich erreicht die Fackel sein Gesicht.
Ein Tibeter schaute, wer da weinte, er sah den kranken Mann,
Er sagt liebevoll, “Deine Freunde sind treulos,
Mein Haus ist in der Nähe, nur ein wenig (kos) entfernt, du wirst nicht sterben,
Ich werde dich tragen, ist dir das recht? Mir macht es nichts aus.“

Der arme Madan berührte die Füße des Tibeters and sagte,
„Oh mein Herr, mein tibetischer Bruder! Was für wunderbare Worte!
Daheim ist meine alte Mutter, ihre Haare sind grau,
Daheim ist meine Frau, die wie eine Lampe leuchtet,
Rette mich jetzt und Gott wird zuschauen,
Wer den Menschen hilft, wird bestimmt in den Himmel kommen.
Ich, aus der Kaste der Krieger, berühre deine Füße, ich tue es nicht widerwillig,
Ein Mensch ist ein Mensch durch die Größe seines Herzens, nicht durch seine Kaste“.

Der Tibeter trug ihn zu seinem Haus und legte ihn auf ein Tuch aus Wolle,
Er gab ihm ein paar Schluck Wasser und verwöhnte ihn liebevoll,
Er suchte und brachte eine Heilkraut, zerdrückte es und gab ihm zu trinken,
Mit Yakmilch machte er ihn wieder stark.

Madan verabschiedet sich von dem Tibeter

Madan dreht sich um und schaut nach dem Hof der Tibeter:
„Was für schöne Kinder, was für schöne junge Tiere, so im Spiel vertieft!“
Nachdem er zugeschaut hatte, wandte Madan sich dem Tibeter zu und
Seine Lippen offenbarten verborgene Wünsche seines Herzens:
„Grün sind die Hügel, die Blumen blühen in den Wäldern,
In meinem Herz denke ich an mein Heim in der Ferne, lieber Bruder.
Die Knospen müssen aufgebrochen sein, zart und duftend
Der Pflaumenbaum muss sich des Frühlings erfreuen,
Ein zartes Grün wird in den Wäldern erwacht sein!

Das kleine Haus in jenem Land, es strahlt in meiner Erinnerung
Meine Tränen sind der Tribut für jene Erinnerung
Meine Mutter, Mond der Berge, muss sich an mich erinnern,
Ich verweile weit entfernt an diesem Waldesrand, bringe Tränen in jenes Haus.
Du hast ewige Verdienste erworben, ich kann (es dir) nicht zurückzahlen,
Du hast mir das Geschenk des Lebens gegeben, ich kann (es dir) nicht zurückzahlen,
Ich stehe immer in deiner Schuld, kann es dir nicht zurückzahlen.
Zwei schmutzige Taschen mit Gold habe ich im Wald vergraben,
Eine ist für dich, eine ist für mich, gerecht verteilt für deinen Verdienst,
Nimm es, verabschiede mich, ich gehe nach Hause,
Während ich weitergehe, erinnere ich mich immer an Deine Barmherzigkeit.“

Der Tibeter sagt, “Was kann ich mit reinem Gold anfangen?
Gold wächst nicht, wenn du es pflanzt, oder? Was kann ich mit Gold machen?
Kann ich es pflanzen und essen durch deine Liebenswürdigkeit?
Meine Kinder, Söhne und Töchter, sind verlassen worden von ihrer Mutter,
Was nützt Gold, Vermögen, wenn das Schicksal sie uns weggenommen hat?
Diese Kinder können nicht Gold essen, sie tragen keinen Schmuck,
Meine Gattin ist im Himmel, die Wolken sind ihr einziger Schmuck.“
Der Tibeter sagt: „Diese Gelegenheit zu bekommen, Verdienste zu sammeln, war eine Chance“
Es war ein Glück, die Tugend der Hilfsbereitschaft zu üben.
Für meine Wohltat nehme ich nichts, behalte mich in Erinnerung, während du gehst.
Ich pflüge selbst, ich ernähre mich selbst, nichts wird mir geschenkt.
Was würdest du mir geben? Was werde ich nehmen? Ich bettle nicht.
Denk an meine Name (Changbas) während du gehst, erzähle über mich daheim,
Schicke den Segen der alten Frau für diese Kinder.“
Weinend brach er vom Waldrand auf, unwissend und ungebildet
In jenem Tibeter erinnerte er sich der Quelle des guten Herzens,
Weinend ging Madan in Richtung Heimat.

Madans Mutter stirbt

Madans Mutter, ihre Haare weiß, liegt im Bett,
Mond der Berge, wartend in Traurigkeit auf ihre letzten Tag.
Die Lampe dieses Hauses, das Öl verbraucht, sich verzehrend,
Flackerndes Licht, die Dunkelheit drohte zu kommen.
Sie sieht das Gesicht ihres Sohnes, und ruft (nach) Gott
Für ihren Sohn, ihres Herzens Herz, (ruft) sie nach Gott.
Eine Brise vom Fenster streicht über ihre weißen Haare und geht vorüber
Haucht Mutters Herz in Richtung Lhasa.
Keine Tränen in ihren Augen, erfüllt mit Frieden
Der Glanz des Endes kommt um die Abenddämmerung zu erhellen,
Die treibende Kraft ihres Lebens, ihr Garant gegen den Tod: Ihr Sohn ist weit weg,
Sein Gesicht zu sehen bevor sie stirbt, ist ihr Herzenswunsch,
Heiß von Fieber, ihr schmale Hand brennt mit Sehnsucht,
Sie hält liebevoll die Hand ihrer weinenden Schwiegertochter,
Tätschelt ihre weiche Hand und sagt, “O meine Schwiegertochter,
Jetzt ist die Zeit gekommen, ich muss diese Welt verlassen2,
Warum Weinen, weine nicht Schwiegertochter !

Alle müssen diesen Weg nehmen, mein Kind, der Reiche und der Fakir
Erde vermischt sich mit Erde an den Ufern des Leidens,
Erdulde dies, sei nicht gefangen in der Schlinge des Schmerzes,
Sei Fromm, denn Hingebung erbringt Erleuchtung auf dem letzten Weg!
Ich habe die Blumengärten der Erde blühen und verwelken gesehen,
In Traurigkeit, liebe Schwiegertochter, habe ich Gott erkannt !
Die Samen, die auf der Erde gesät werden, tragen Früchte im Himmel,
Was ich gegeben habe, nehme ich mit mir, was geht mit?
Der Reichtum, den du in einem Traum erwirbst, bleibet in deinen Händen, wenn du erwachst.
Ich nehme Abschied von allen, Madan ist nicht gekommen.
„Meine Augen haben ihn heute nicht gesehen, bevor sie sich schlossen,
Ich bin gestorben,“ sag dies zu Madan.
Die alte Frau, die ihrem Ende entgegen ging sagte: „Weine nicht zu sehr“

Madan kehrt Heim

Munas Worte waren wie Geschosse, erinnert sich Madan,
Wie süß hat sie mich getadelt, „ Was kannst du machen mit Reichtum?“
Ihre nektargleichen Worte trafen mich bis ins Mark und durchbohrten mein Herz,
„Besser ist es mit glücklichem Herzen Salat und Brennnessel zu verzehren“,
Jetzt hat Gott dies ermöglicht mit Reichtum
Ein Vorhang hat mich zugedeckt, ein Vorhang hat mir meinen Weg versperrt, oh Schwester!
Ich werde nicht weinen, ich werde morgen gehen und sie treffen,
Lüfte den Vorhang, O Schicksal (Gott), und du wirst schnell gesegnet.

Madan fiel auf die Erde und wurde schlapp vor Traurigkeit.
Der Arzt3 kam, hielt ihn am Handgelenk und fühlte seinen Puls:
Was ist Medizin für einen der krank ist am Herzen?
Probleme mit Husten und Schleim, sagt der Arzt,
Ohren, die Worte von anderen nicht hören, hören diese
Madan sagt ihm „Lies die Bücher über die Heilkunde, blättere die Susruta durch‚
Wo ist die Qual des Herzens, erzähle es mir?
Die Krankheit, die meinen Körper quält, ist, am Leben zu sein: Vertreibe diese Krankheit!
Die Erinnerung macht mich unruhig, ich habe Durst nach dem Anblick von Muna (Darshan)4
Meine Augen starren in die Weite, ich werde verbrannt durch eine Brise,
Mein Gehirn dreht sich wie ein Wirbelwind, mein Herz schmerzt mich,
All meine Symptome sind in meinem Herzen, versteckt von der Außenwelt.“

Der Arzt schaute, der Arzt verstand, jener Arzt kam nie (mehr).
Was auch das Herzleiden sein mochte, ein Mittel dagegen wurde nicht gefunden.
Tag für Tag wurde es mit dem armen Madan noch schlimmer,
Er war bei Bewusstsein wie zuvor, seine Sprache war klar.
„Oh, meine Schwester, führe diesen Haushalt,
Erfülle Mutters Wunsch nach eine Herberge5 und einem Brunnen,
Muna kümmert sich um unsere einsame Mutter, hoch oben;
Möge keine andere einsame Mutter vernachlässigt werden,
Mach den Knoten6 an meinem Kleid auf, gib mir einen Schluck Gangeswasser7,
Es gibt keine Medikamente, meine Schwester, für ein gebrochenes8 Herz!“
Die Wolken rissen auf, der Mond lächelte schön am Himmel,
Begleitet von den Sternen, schaute der Mond durch das Fenster,
Die Wolken zogen sich zusammen, Madan schlief für immer,
Am nächsten Tag war es wieder klar, und die Sonne ging auf.

Habt ihr den Staub aus eueren Augen gewischt, Bruder und Schwester?
Wir müssen diese Welt verstehen und nicht Feiglinge sein.
Schauen wir der Welt ins Gesicht, reißen wir uns zusammen,
Lasst unsere Flügel zum Himmel schwingen, während wir auf dieser Erde leben.
Wenn das Leben nur Essen und Trinken wäre, Herr, was wäre das Leben?
Wenn der Mensch keine Hoffnung hätte auf ein Leben danach, Herr, was wäre der Mensch?
Solange wir auf der Erde leben, schauen wir zum Himmel,
Klage nicht, wenn du nach unten auf der Erde schaust!
Der Geist ist die Lampe, der Körper das Opfer, und der Himmel die Belohnung9.
Unsere Taten10 sind unsere Gottesverehrung, so sagt Laxmiprasad11, der Dichter.


Devkota, Lakshmiprasad:Muna Madan Sajha Prakashan, Kathmandu
e-mail:sajhap@wlink.com.np

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Satis Shroff ist Journalist und Schriftsteller. Schule in Darjeelings North Point, Studium der Zoologie und Botanik an der Tribhuvan Universität (Kathmandu). Danach Tätigkeit als Lehrer der Naturwissenschaften an einer englischen Schule in Kathmandu und später Features Editor (The Rising Nepal). Verfasser der „Sprachkunde Nepals“ (Horlemann Verlag) und Veröffentlichungen in: The Christian Science Monitor, epd-Entwicklungspolitik, Nepal Information (Köln), Himal Asia, The Rising Nepal, The Independent, Nelles „Nepal“, Nepal: Myths & Realities (Book Faith India) und schreibt regelmäßif für The American ChronicleSyndikate von 21 US Zeitungen. Er studierte Creative Writing (bei Prof. Bruce Dobler, Universität Pittsburgh), und Writers Bureau (Manchester). Er ist Dozent in Basel (Schweiz). Preisträger des DAAD-Preis.
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Woman: Nature (Sharad Sharma)

Die Frau, der Anfang von Schöpfung,
Eine Schöpfung bei sich, nicht eine tugendvolle Gattin!
Kann nicht in die vier Wände eingesperrt werden,
Sie, die das ganze Natur verkörpert!

Sie kann nicht nur eine Ehefrau sein,
Diese verehrte von ihre Lieblinge.
Sie ist der Inbegriff von macht,
Sie ist die Heimat von elterliche Liebe.

Sie hat Flügeln von Gefühle,
Die in den Himmel fliegen,
Und herzliche Umarmungen/Liebkosungen von der Liebe,
Die ins Herzen eindringen.

Sie ist ihre eigene Reichtum,
Ihre eigene Herrin, Sie!
Sie kann nicht irgendwo gefesselt werden,
Eine Wolke der Freiheit ist Sie!

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Mein Traum (Toya Gurung)

Mein Traum
Ein Traum davon einmal
In meiner Mutterleib getragen zu werden.
Ein Traum von Geburt und Rituale
Und dann von watscheln (toddling) und lispeln.
Ein Traum davon über einen Prinz
Geträumt zu haben,
Und Schamgefühle über mich selbst.
Ein Traum von eine heimliche Hochzeit
In einem Tempel.

Mein Traum
Ein Traum von Patronen,
Gezielt an einem unschuldigen Brust.
Ein Traum davon, lebend auf dem Boden
Hingeschmissen zu werden.
Und gezwungen zu werden,
Das letzte gute Henkersmalzeit zu genießen.

Ein Traum (davon) erhängt zu werden
Lebendig von einem Baum
Und gestochen zu werden,
Von eine Bajonette.
Mein Traum
Ich weiß es nicht warum,
Verfolgt zu werden von der
Vergangenheit,
Gegenwart
Und Zukunft.

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Phulmayas Dasainfest (Binaya Rawal)

Ich fragte Phulmaya
Als ich sie letztes Jahr in Mugling traf:
„Wie hast Du den Dasainfest dieses Jahr verbracht?“

Mit eine traurige Stimme erwiderte sie:
„Ich konnte meine Wünsche nicht erfüllen,
Schöne Kleider dieses Jahr zu tragen, Bruder,
Aber ich aß viele Pokhrelireis,
Leckere Currysauce (aber ohne Fleisch).“

Sie sagte sofort:
„Dieses Jahr lud mich der Bruder von Auswärts
Zum Curryreis,
Gab mir schöne Kleider zu tragen,
Schenkte mir ein wenig Juwelen auch.
Ich hatte eine großartige Dasainfest.

Dieses Jahr kam ich in Bombay an.
Als ich spazieren ging in Bombay
Winkte jemand von weitem.
Das Gesicht kam mir bekannt vor,
Ich kam näher und plötzlich rief meine Name:
„Phulmaya!“

Weinend sagte Phulmaya:
„Bruder, warum fragtest Du nicht,
Wie Du den Dasainfest diesmal verbracht hast?“

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Am Abend mit dem Auto (Abhi Subedi)

Die Stadt hebt ein Mund
Um Thamels Verkehr
Neben der königliche Palast,
Und hupt und ruft
Die Abenddämmerung,
In eine chaotischen Mannier.

Vögel
Singen nicht mehr in Chorus
In diese Bäume
Verpflanzt am Asphalt.

Der Palast hat eine Geschichte,
Mit federnen Himmel (feathery sky)
Übergossen mit Düngemittel
Über die Arsenale.

Königliche Wappen
Mit trockene Vogelmist
Getragen von Generäle,
Die Faul gegen eine Kater kämpfen.

Wie oft
Habe ich die Geschichte
Aus all diese ausgeringt?
Am Abend fährt ein Auto vorbei
Auf einem Autofenster
Rastet der Arm einer Frau:
Voller Handreifen.

Abend
In Thamel steht nebenan
In der Nation bricht der Tumult aus.

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Jumla (Bimal Nibha)

Der Traum ist verloren.
Nirgendwo gibt es Licht.
Warst Du in eine Siedlung,
Die von der Dunkelheit verschluckt war?

Die nackte Berge
Stehen wie kriminellen,
Die keine Nahrung mehr zu geben haben.
Was auch dort ist,
Das unertragbares (barren) Land
Streckt überall.

Die Herzen von Männern schlagen
In den Rippen von Schafe und Kühe,
Zwei kalte Hände,
Die verlangen nach Berührung haben,
Bewegen sich unendlich.

Den Dörfern berührend,
Fließt ein Fluss,
Wo große und kleine runde Steine
Miteinander stoßen.
Aber das verursacht kein Lärm.
Ist Jumla ruhig?

Das Aussehen von Brot hat sich geändert.
Der Geschmack von Hunger ist Bitter geworden.
Und die Leere im Inneren des Magens,
Hat sich übergeben und ist raus gekommen.

Dieses Jahr ist es sehr kalt.
Der Schweiß fließt,
Und der Körper des Mensch,
Der neben das Feuer steht,
Glüht wie Kupfer.

Der Saison ist unvorhersehbar in Jumla.
Plötzlich beginnen die Wälder zu pfeifen.
Hast Du den Pinienzweigen betrachtet,
Der wie eine (scaffold) schwebt?

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Der Bildhauer (Jiwan Acharya 1960-1991)

Ich lief um viele Statuen herum
Meisterlich gemachte Kunstwerke.
Ich lobe die Hände und suche
Das Hirn, der Körper.
In anderen Worten, der Künstler.

Eine Statue regt sich! (bewegt)
Ich bin erstaunt.
Diese Werke der Kunst
Sind nicht nur schön,
Sie sind auch lebendig!

Schau!
Die Statue fängt an zu sprechen
Von der Menge:
„Lieber Herr, bitte kauf mich zuerst!
Ich verhungere!“

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Munglin (Jiwan Acharya)

Als Munglin mich zum Abendmahl heranzog,
Als ob ich ihre Gatte wäre,
Sagte sie, dass sie mir ein Lächeln schenken wurde.
Sie ließ mich im Haus warten,
Und sagte zu einem anderen Mann auf der Strasse,
Dass sie ihm den selben Lächeln servieren wurde.

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